Gemischtes

Schlechte Zahlen: Führungs-Krise bei VW

Im Aufsichtsrat von VW wächst die Kritik an Konzern-Chef Martin Winterkorn. Er habe vor allem die Probleme im US-Geschäft bislang nicht in den Griff bekommen, so der Vorwurf. Aufsichtsrats-Chef Ferdinand Piech geht „auf Distanz“ zu Winterkorn.
10.04.2015 16:20
Lesezeit: 1 min

VW-Partriach Ferdinand Piech bereitet offenbar die Ablösung von Konzernchef Martin Winterkorn vor. „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“, zitierte der Spiegel den VW-Aufsichtsratschef. Der 77-jährige Piech streute damit Zweifel, ob Winterkorn ihn nach seiner Amtszeit an der Konzernspitze im Aufsichtsrat beerben kann. Bislang waren Insider davon ausgegangen, dass Winterkorn, dessen Vertrag noch bis Ende 2016 läuft, auch danach noch ein, zwei Jahre an der Spitze des Zwölf-Markenkonzerns bleibt, bevor er Piech als Aufsichtsratschef ablöst.

Den beiden Ingenieuren Piech und Winterkorn wurde bislang ein besonders vertrauensvolles Verhältnis nachgesagt. Deshalb sind Piechs Äußerungen eine Überraschung. VW-Kenner gehen davon aus, dass Piechs Äußerungen Winterkorns Stellung im Konzern erheblich schwächen dürften. Damit stellt sich die Frage, ob der 67-Jährige seinen Vertrag tatsächlich noch einmal verlängert. VW wollte sich nicht dazu äußern.

Dem Bericht zufolge mehrt sich im Aufsichtsrat Kritik an dem VW-Boss, der den Konzern seit 2007 führt. So werfe Piechs Bruder Hans Michel, der ebenfalls im VW-Aufsichtsrat sitzt, Winterkorn Versäumnisse vor. Zu Piechs Kritikpunkten zählt demnach, dass Winterkorn die Probleme im US-Geschäft bislang nicht in den Griff bekommen hat und die Hauptmarke VW bei der Ertragskraft schwächelt. Der Konzernschef hatte im vergangenen Sommer ein Sparprogramm aufgelegt, um VW bei der Rendite auf die Sprünge zu helfen. Bis 2017 sollen fünf Milliarden Euro eingespart werden. Drittes Problemfeld ist, dass VW seit Jahren zwar über den Einstieg ins Billigsegment diskutiert, bislang aber keine Entscheidung getroffen hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...