Politik

Kuba und die USA: Handschlag zwischen Castro und Obama

Lesezeit: 1 min
11.04.2015 16:09
US-Präsident Barack Obama ist mit Kubas Staatschfe Raul Castro zu einem symbolischen Handschlag zusammengetroffen. Kuba hofft, vielleicht schon bald von der offiziellen Terror-Liste der USA gestrichen zu werden. Warum die Kubaner als Terroristen geführt werden, weiß niemand mehr.
Kuba und die USA: Handschlag zwischen Castro und Obama

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach einer demonstrativen Begrüßung per Handschlag beim Auftakt des Amerika- Gipfels in Panama wollen US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro auch zu einem echten direkten Gespräch zusammenkommen. Wann die Unterredung am Samstag stattfindet, ist allerdings noch unklar. In Panama-Stadt feierten alle 35 Länder der Region zunächst die historische Zusammenkunft. Das sozialistische Kuba nimmt erstmals überhaupt an einem Amerika-Gipfel teil.

Medien beider Länder unterstrichen die historische Dimension der Begegnung zwischen Obama und Castro am Freitagabend, nachdem beide Staaten im Dezember überraschend eine Annäherung eingeleitet hatten. «Historic Meet and Greet» (Historisches Treffen und Begrüßen), kommentierte der Sender NBC den Händedruck der beiden Staatschefs.

«Obama und Castro schreiben Geschichte», titelte eine Reihe von US-Medien. «Einer der Höhepunkte des Tages war die Begrüßung zwischen Raúl und Obama», meinte auch das kubanische Parteiorgan «Granma» und erinnerte daran, dass sich die beiden Staatschefs schon im Dezember 2013 am Rande des Begräbnisses von Nelson Mandela in Südafrika begrüßt hatten.

Es sei das erste Mal, «dass die 35 unabhängigen Nationen unserer Hemisphäre am selben Tisch zusammenkommen», sagte der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), José Miguel Insulza, zum Gipfelauftakt. Papst Franziskus schickte seine Glückwünsche.

Erstes Ziel der Normalisierung auf der Schiene zwischen Washington und Havanna ist die baldige Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen und die Eröffnung von Botschaften. Allerdings geht es bei der Botschaftseröffnung langsamer voran als zunächst geplant. Obama-Berater Ben Rhodes sagte, es gebe noch praktische Fragen.

Auch eine Entscheidung Washingtons, Kuba von der US-Terrorliste zu streichen, steht noch aus. Es gab aber auch Spekulationen, dass die USA einen solchen Schritt bereits in Panama bekanntgeben könnten.

Seit der kubanischen Revolution und der folgenden Enteignung amerikanischer Firmen vor mehr als 50 Jahren unterhalten Havanna und Washington keine diplomatischen Beziehungen. Doch trotz massiver Sanktionen sowie Mordversuchen des US-Geheimdienstes hielt sich Revolutionsführer Fidel Castro an der Macht. Erst 2006 übergab der heute 88-Jährige die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Raúl (83).

Unklar ist, wann die USA ihre Sanktionen aufheben werden, mit der sie das sozialistische Regime über Jahrzehnte auszuhungern versuchten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...