Finanzen

Börse: Dax schließt im Minus

Die Märkte reagieren heftig auf die nur leicht enttäuschenden US-Einzelhandelsumsätze: Der Dollar wird auf breiter Front abverkauft, der Euro steigt auf 1,07. Der Dax fällt zwischenzeitlich unter die 12.200er-Marke, dürfte aber kurzfristig das Schlimmste erst einmal hinter sich haben.
14.04.2015 18:29
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Angesichts der nun Fahrt aufnehmenden US-Bilanzsaison haben die Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag Kasse gemacht. Der Dax verlor 0,9 Prozent auf 12.227,60 Punkte, der EuroStoxx50 büßte 1,2 Prozent auf 3784,53 Zähler ein. "Auf dem hohen Niveau sind Gewinnmitnahmen sicher nicht verkehrt", sagte ein Händler. Der Frankfurter Leitindex hat seit Jahresbeginn 25 Prozent gewonnen, das Börsenbarometer für die größten Unternehmen der Euro-Zone rund 20 Prozent. Zudem wollten viele Anleger vor der am Mittwoch anstehenden Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) Gewinne mitnehmen. Zwar wurde keine Kursänderung in der Zinspolitik erwartet. Doch warteten viele Anleger auf eine erste Bilanz der im März begonnenen Anleihe-Käufe der Notenbank.

Zudem enttäuschten die US-Einzelhandelszahlen die Anleger. So war der Umsatz im März weniger stark als erwartet gestiegen. Dies dämpfte die Spekulationen auf eine unmittelbar bevorstehende US-Zinserhöhung und nahm dem Dollar etwas Wind aus den Segeln. Der Euro stieg um mehr als einen US-Cent auf 1,0680 Dollar, was die europäischen Märkte zusätzlich belastet. Schließlich setzten die Anleger hierzulande seit Monaten vor allem auf den Wechselkursvorteil für die Unternehmen durch den niedrigen Euro.

An der Wall Street herrschte Erleichterung darüber, dass der Höhenflug des Dollar vorerst gestoppt zu sein scheint. Der Dow-Jones lag zum Handelsschluss in Europa 0,2 Prozent höher. Gegen den Trend legten die Aktien von JP Morgan um 1,3 Prozent zu. Der Anleihe-Boom hatte der US-Bank einen unerwartet hohen Gewinnsprung im ersten Quartal beschert. Die Aktien von Johnson & Johnson kamen dagegen kaum vom Fleck. Die Stärke des Dollar bremste den Pharma- und Konsumgüterkonzern.

Im Dax standen neben den Bankenwerten die Aktien von Exportunternehmen unter Druck. Vor allem die Autowerte mussten Federn lassen: Daimler verloren 1,4 Prozent, BMW ein Prozent und VW knapp ein Prozent. Letztere sind allerdings angesichts der Führungskrise in Wolfsburg schon seit ein paar Tagen unter Druck.

Ansonsten standen einige Aktien von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe im Fokus: Im MDax führten Gerresheimer mit einem Plus 5,8 Prozent die Gewinnerliste an. Der Spezialverpackungshersteller sei im ersten Quartal profitabler als von vielen erwartet gewesen, erklärte ein Börsianer. Salzgitter schossen um bis zu knapp vier Prozent in die Höhe. Am Rande der Hannover Messe ließ das Management des Stahlkonzerns durchblicken, dass das erste Quartal besser als erwartet gelaufen ist. Dies verhalf auch den Aktien von ThyssenKrupp nach oben - wenn auch nur um magere 0,1 Prozent.

Auf der Verliererseite standen erneut Wincor Nixdorf mit einem Minus von 2,3 Prozent. Der Geldhautomaten-Hersteller hatte schon am Vortag nach einer Gewinnwarnung elf Prozent verloren.

In Paris schlossen Alcatel-Lucent mit einem Plus von 16 Prozent auf 4,48 Euro ganz oben im CAC40. Nokia - der finnische Handy-Pionier ist inzwischen ein reiner Netzwerkausrüster - will die Franzosen übernehmen. Nokia-Aktionären gefiel das Vorhaben nicht: Die Aktien verloren 3,6 Prozent auf 7,49 Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...