Politik

Kein Bargeld in Berlin: Streik der Geld-Transporter läuft weiter

Etwa 150 Mitarbeiter des Geldtransport-Unternehmens Prosegur wollen in Potsdam unbefristet weiter streiken. Ein Sprecher der Commerzbank Berlin sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass es daher weiterhin zu temporären Engpässen bei den Bargeld-Auszahlungen kommen kann. Die Banken empfehlen Kartenzahlungen.
06.05.2015 15:24
Lesezeit: 1 min

Im Streit zwischen dem Geldtransport-Unternehmen Prosegur und seinen Mitarbeitern deutet sich kein Einigung an. Derzeit befinden sich 150 Prosegur-Mitarbeiter in Potsdam im Streik. Sie verlangen Verbesserungen bei der Bezahlung und beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. Als Folge müssen zahlreiche Bankkunden in Berlin und Brandenburg weiterhin ohne Bargeld auskommen, weil die Geldautomaten mittlerweile leer sind.

Der Streik kann noch länger andauern, denn der Prosegur-Vorstand will nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen. In einer Prosegur-Mitteilung heißt es:

„... In inzwischen sieben Verhandlungsrunden ist Prosegur den Forderungen des Verhandlungspartners ver.di sehr weitgehend entgegen gekommen. Leider hat ver.di bislang nur wenig Kompromissbereitschaft signalisiert. Zu weiteren Zugeständnissen sieht sich Prosegur – auch aufgrund der Wettbewerbssituation in der Branche – nicht in der Lage. Prosegur setzt alles daran, über individuelle Notfallpläne die Beeinträchtigung für seine Kunden in Grenzen zu halten. Die Auswirkungen eines längeren Streiks kann das Unternehmen jedoch mit der übrigen Mannschaft nicht abfangen. Das Unternehmen hofft, dass ver.di – vor allem im Sinne der Beschäftigten in Potsdam – möglichst bald an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Bislang hat ver.di keine konkrete Aussage dazu gemacht, wie lange die Streiks andauern sollen.“

Die Prosegur GmbH ist die deutsche Landesgesellschaft der spanischen Prosegur Compañía de Seguridad, S.A., ein globaler Sicherheitsdienstleister mit Sitz in Madrid.

Ein Sprecher der Commerzbank Berlin sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:

„Alleine der derzeit aufgrund des Streiks ausgesetzte Werttransport des Bargelds durch Prosegur ist für Engpässe der Geldversorgung an Automaten verantwortlich - ausdrücklich nicht die Bargeldbestände an sich. Der Geldbestand an sich ist absolut ausreichend und ausdrücklich gesichert. Eine Nachversorgung der Filialen findet im Übrigen laufend statt, denn wir arbeiten im Stadtgebiet Berlin mit mehreren Werttransportunternehmen zusammen.

Allerdings ist auch richtig, dass auch ein Teil unserer Berliner Filialen vom Prosegur-Streik betroffen ist. Nachdem der Streik nun eine Woche andauert, kommt es bei einem Teil unserer Geldautomaten in Berlin weiterhin zu temporären Engpässen bei der Bargeldversorgung. Wir arbeiten intensiv daran, die Auswirkungen für betroffene Filialen und Kunden so gering wie möglich zu halten. Dazu setzen wir auch andere Dienstleister ein. Wir bitten unsere Kunden für entstehende Unannehmlichkeiten aufgrund ausgesetzter Transporte an die Automaten ausdrücklich um Entschuldigung. Wir empfehlen aktuell weiterhin, wo möglich mit Karte zu bezahlen.“

DWN
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