Finanzen

Börse: Dax schließt leicht im Plus

Wird Griechenland nun durch eine Verlängerung des Rettungsprogramms gerettet oder nicht? Kommt die US-Zinsanhebung, oder doch nicht? Kann sich der Dax aus seiner Lethargie lösen? Noch sind all diese Fragen offen - klar ist hingegen, dass die US-Konjunktur weitere Schwächezeichen sendet.
21.05.2015 18:37
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein abbröckelnder Euro und leichte Kursgewinne an der Wall Street haben die europäischen Börsen am Donnerstag gestützt. Durchwachsene Konjunkturdaten aus den USA, der Euro-Zone und China lasteten aber auf der Stimmung der Anleger.

Der Dax verabschiedete sich mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 11.864,59 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 gewann ebenfalls 0,1 Prozent auf 3.688,72 Zähler. Die US-Indizes notierten 0,1 bis 0,3 Prozent fester. Der Euro verbilligten sich im Vergleich zum seinem Tageshoch um mehr als einen halben US-Cent auf 1,1124 Dollar. Dadurch werden Waren europäischer Firmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger.

Das Stimmungsbarometer der europäischen Einkaufsmanager ging im Mai überraschend um 0,5 auf 53,4 Zähler zurück. Das Wachstum in Deutschland - der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone - verlangsamte sich noch deutlicher: Der Index gab 0,7 auf 51,4 Stellen nach. Die chinesische Industrie schrumpfte sogar den dritten Monat in Folge. Mit 49,1 Punkten blieb der Einkaufsmanagerindex zudem hinter den Markterwartungen zurück. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia und die Eigenheim-Verkäufe in den USA enttäuschten ebenfalls.

Die schwachen US-Daten gaben denjenigen Anlegern Auftrieb, die auf eine Verschiebung der geplanten Zinserhöhung durch die Notenbank Fed wetten. „Spätestens nach der Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der US-Notenbank gestern Abend sollte klar sein, eine Zinserhöhung in den USA schon im Juni dieses Jahres ist vom Tisch“, sagte Torsten Gellert, Chef-Anlagestratege des Online-Brokers CMC Markets. Eine Zinserhöhung im September halte er ebenfalls für verfrüht.

Bei den Unternehmen stand die Deutsche Bank im Rampenlicht. Das Geldhaus krempelt zur Umsetzung seiner neuen Strategie die Führungsetage um. Die beiden Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen bleiben an Bord. Ersterer übernimmt vom bisherigen Finanzchef Stefan Krause die Verantwortung für die Umsetzung der Ende April beschlossenen Strategie 2020. Mit Spannung warteten Börsianer darauf, ob die Großinvestoren auf der Hauptversammlung dem Vorstand die Gefolgschaft verweigern und gegen dessen Entlastung stimmen. Dieser - in Deutschland seltene - Schritt hat zwar keine unmittelbaren Folgen, setzt aber den Aufsichtsrat unter Handlungsdruck. Die Aktien der Deutschen Bank schlossen fast unverändert bei 29,66 Euro.

Gefragt waren dagegen die Papiere von Salesforce, die sich um bis zu 6,4 Prozent verteuerten. Der SAP -Rivale kehrte nach sieben Quartalen wieder in die Gewinnzone zurück. Außerdem sind Medienberichten zufolge mehrere Konkurrenten an dem Anbieter von Firmensoftware interessiert. SAP hat aber unter Hinweis auf den vergleichsweise hohen Aktienkurs abgewunken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...