Das politische Berlin befindet sich in hellem Aufruhr - und das am Pfingstmontag, an dem eigentlich kein Politiker in der Hauptstadt anwesend ist. Der diplomatische Eklat, um den es geht: Der weltweit höchst respektierte CDU-Politiker Karl-Georg Wellmann aus dem Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist von Wladimir Putin an der Einreise nach Moskau gehindert worden. Wellmann, der die Pfingstfeiertage für eine «hochrangige Einladung» nutzen wolle, wurde am internationalen Flughafen Moskau-Scheremetjewo aufgegriffen: Ihm wurde nach seiner Landung mitgeteilt, dass er ein Einreiseverbot bis 2019 erhalte. Er wurde aufgefordert, den nächsten Flug zurück nach Deutschland zu nehmen, und verbrachte die Nacht im Airport-Transitraum.
In Berlin herrscht seither höchste diplomatische Aufregung: Aus dem Außenministerium hieß es am Montag, der deutsche Botschafter Rüdiger Freiherr von Fritsch sei «in der Sache unverzüglich im russischen Außenministerium vorstellig geworden». Ein Sprecher sagte: Die Bundesregierung habe «in Moskau wie auch gegenüber der russischen Botschaft in Berlin gegen die Einreiseverweigerung protestiert. Die Bundesregierung erwartet die Aufhebung der Einreiseverweigerung.»
Wellmann ist Chef der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe und Russland-Berichterstatter der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages. Wellmann sagte dem Berliner Kurier: «Ich hatte eine hochrangige Einladung und war in Moskau zu Gesprächen verabredet, bei denen es um die Zukunft der Ukraine - gerade ausdrücklich unter Einbeziehung der Russen - gehen sollte.» So wollte er mit dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat zusammentreffen.
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Außenpolitische Kreise in Berlin, die nicht namentlich genannt werden wollen, vermuten, dass Russlands Präsident Putin sich übergangen gefühlt haben könnte: Der CDU-Mann wollte offenbar in Moskau den Ukraine-Konflikt eigenmächtig beenden.
Doch streng vertraulichen Informationen des ukrainischen Geheimdienstes SBU zufolge, soll sich Wellmann schon seit dem Bundestagswahlkampf auf einer schwarzen Liste der Russen befinden: Wellmann hatte damals in der Hauptstadt für Aufregung gesorgt, weil er sich angeblich auf einem Plakat mit dem Stinkefinger ablichten hatte. Dies sei dem Kreml über die immer noch in Berlin aktiven Mitarbeiter des KGB hinterbracht worden. Nicht hinterbracht wurde Putin allerdings, dass es sich natürlich nicht um einen Stinkefinger gehandelt habe, sondern dass das hundertfach verbreitete Foto eine unglückliche Position des Fingers zeigte: Der sehr beschäftigte Wellmann hatte keine Zeit, den Kugelschreiber während des Foto-Shootings niederzulegen, wie man der Vergrößerung gut erkennen kann.
Putin, der alle derartigen Fälle persönlich entscheidet, soll dennoch empört gewesen sein. Er könne die Dekadenz der westlichen Kultur nicht mehr ertragen, soll Putin dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill in einem vertraulichen Beichtgespräch gesagt haben. Man müsse dem Verfall der Sitten Einhalt gebieten - und daher wolle er an Wellmann ein Exempel statuieren. Er wolle Wellmann bis 2019 nicht mehr in Moskau sehen, soll Putin in einem der für ihn typischen Wutausbrüche gesagt haben.
In Berlin erwartet man dennoch eine baldige Aufhebung der drakonischen Strafe: Wellmann ist wegen seiner überragenden Fachkompetenz und ausgezeichneten Vernetzung mit den russischen Autoritäten (siehe Video am Anfang des Artikels) für den deutsch-russischen Dialog unersetzlich.
Hinweis I: Dieser Text wurde uns exklusiv vom Christian Grabbe Büro für investigative Erkenntnisse zur Verfügung gestellt.
Hinweis II: Dieser Beitrag enthält ab hier (***) ausschließlich satirische Elemente. Satire entzieht sich der Kommentierung. Deshalb halten wir den Kommentar-Bereich geschlossen.