Die Bundesnetzagentur will der Deutschen Telekom bei den Preisen für Leitungen, die sie an Konkurrenten vermietet, mehr Freiheiten geben. Entsprechende Vorschläge habe die deutsche Behörde vor kurzem den Aufsichtsbehörden in Brüssel vorgelegt, sagte ein Sprecher am Montag auf Nachfrage. Er bestätigte damit einen Bericht der FAZ. Die Aufsichtsbehörden in Brüssel können zu der geplanten Neuregelung Stellung nehmen.
Insgesamt gehe es um Ballungsräume mit zusammen rund 4,5 Millionen Einwohnern, darunter große Teile des Ruhrgebiets. Für die Nutzung von Festnetz-Leitungen durch Wettbewerber wie Vodafone und Telefonica Deutschland soll der Dax-Konzern dort künftig die Preise teilweise frei aushandeln dürfen. Die Großstädte Berlin, Hamburg und München zählten jedoch nicht dazu.
Bei den Plänen handele es sich um eine „vorsichtige“ Lockerung in einem eng definierten Marktsegment, betonte der Sprecher. Es gehe um ein Vorleistungsprodukt namens „Bitstrom-Zugang“ auf der technischen Ebene, nicht um den Endanschluss beim Teilnehmer. Grund für die weniger straffen Zügel in einzelnen Regionen sei die harte Konkurrenz in dicht besiedelten Gebieten durch Kabelnetzbetreiber und Stadtnetzbetreiber mit eigenen Glasfasernetzen. Die Telekom solle dort mehr Freiheiten bekommen, wo ihr Marktanteil bei schnellen Internetanschlüssen unter 40 Prozent liegt.