Weltwirtschaft

Putin lässt OPEC abblitzen: Russland reduziert Öl-Förderung nicht

Lesezeit: 1 min
03.06.2015 02:06
Die OPEC-Staaten wehren sich vehement gegen Kürzungen bei ihren Ölfördermengen. Stattdessen verlangen sie, dass Russland Kürzungen vornehmen soll, damit sich die Ölpreise stabilisieren. Doch der Öl- und Gas-Export ist Russlands Haupteinnahmequelle. Moskau denkt daher nicht daran, für die OPEC als Feuerwehr einzuspringen.
Putin lässt OPEC abblitzen: Russland reduziert Öl-Förderung nicht

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die OPEC-Staaten wollen sich auf keine Verhandlungen mit Russland über die Erhöhung der Ölpreise per Kürzungen bei ihren Fördermengen einlassen. Stattdessen fordern die Kürzungen bei den russischen Öl- und Gasförderungen.

Im vergangenen Monat trafen sich russische Energie-Beamte mit OPEC-Vertretern heimlich in Wien, um eine Einigung zu erzielen, berichtet das Wall Street Journal. Das Treffen wurde ergebnislos abgebrochen. Es wird erwartet, dass sich der russische Energieminister Alexander Novak am Mittwoch mit dem OPEC-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri und einigen OPEC-Minister trifft.

„Wir haben regelmäßig Aussagen über eine gemeinsame Koordination gehört. Doch diese wurde nicht in die Tat umgesetzt. Russland hat zu keinem Zeitpunkt einer Kürzung bei den eigenen Ölfördermengen zugestimmt“, zitiert das Wall Street Journal den Energie-Analysten bei Uralsib Capital, Alexej Kokin.

Auslöser des Ölpreisverfalls ist offenbar nicht nur der Schiefergas-Boom in den USA, sondern auch der Rückgang des Wirtschaftswachstums in China. Denn auch die sinkende chinesische Nachfrage nach Energieträgern ist ursächlich für den Ölpreisverfall. Die Wall Street Journal-Analysten Lingling Wei, Bob Davis und Jon Hilsenrath sind sogar der Ansicht, dass China der Hauptauslöser des Ölpreisverfalls ist.

Dabei ist China mit einer weiteren besonders bemerkenswerten binnen-wirtschaftlichen Entwicklung betroffen. Denn die Verbraucher-Preise steigen in China schneller, als von den Ökonomen vorhergesagt. Diese Entwicklung findet trotz der fallenden Ölpreise statt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...