Politik

Eskalation in Nahost: Jemen feuert Scud-Rakete auf Saudi-Arabien

Lesezeit: 1 min
06.06.2015 17:53
Der Jemen-Konflikt erreichte am Samstag eine neue Eskalations-Stufe: Die Rebellen im Jemen feuerten eine Scud-Rakete auf das Territorium von Saudi-Arabien. Die Rakete wurde zwar von der Patriot-Abwehr abgefangen. Doch das mit den USA verbündete Saudi-Arabien könnte nach dem Angriff die Gangart verschärfen.
Eskalation in Nahost: Jemen feuert Scud-Rakete auf Saudi-Arabien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

jemen

Die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten im Jemen haben am Samstag erstmals eine Scud-Rakete auf Saudi-Arabien abgefeuert. Sie sei von zwei Patriot-Raketen abgefangen worden, teilte das saudiarabische Militär mit. Mit dem Raketenbeschuss des Königreichs wurde eine neue Eskalationsstufe im Jemen-Konflikt erreicht, in dem Saudi-Arabien und sunnitische Verbündete seit Ende März Luftangriffe gegen die schiitischen Huthi-Miliz fliegen.

Ziel der ballistischen Rakete mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern war die Stadt Chamis Al-Muschait im Südwesten Saudi-Arabiens. Dort befindet sich der größte Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes. Die Huthis erklärten über ihren Sender Al-Massira, der Angriff habe der Prinz-Chaled-Basis gegolten. Der Beschuss zeigt, dass die Huthi-Rebellen ungeachtet der Luftangriffe immer noch über schwere Waffen verfügen. In der Nacht zum Samstag gab es auch heftige Gefechte entlang der Grenze. Im Sender Al-Arabija war vom "schwersten Angriff" die Rede, den die Huthis und die mit ihr verbündete Republikanische Garde bislang vorgetragen hätten.

Die Aufständischen haben weite Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis will mit Hilfe der USA dem ins Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder an die Macht verhelfen. Die Luftangriffe haben nach Darstellung der Allianz vornehmlich zum Ziel, Raketenstellungen auszuschalten, von denen aus Saudi-Arabien und andere Nachbarn beschossen werden könnten. Tatsächlich gibt es zahlreiche zivile Tote.

Die Amerikaner werfen dem Iran vor, den Jemen zu unterstützen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...