Die Aussicht auf eine vorerst anhaltende ultralockere Geldpolitik in den USA hat den Goldpreis nach oben getrieben. Das Edelmetall, das gern zur Absicherung gegen Inflation genutzt wird, verteuerte sich am Donnerstag um ein Prozent auf 1.196 Dollar je Feinunze. Auch das Industriemetall Kupfer war gefragt: Der Preis kletterte um 0,8 Prozent auf 5.790 Dollar je Tonne. Die US-Notenbank Fed schiebt die weltweit mit Spannung erwartete Zinswende weiter auf.
Trotz hartnäckiger Nachfragen von Journalisten wollte sich Fed-Chefin Janet Yellen nach dem Zinsentscheid am Mittwoch nicht auf einen Zeitpunkt für die erste Erhöhung festlegen - womöglich noch dieses Jahr, hieß es lediglich. Der Dollar geriet wegen der abwartenden Haltung der Fed unter Druck - der Euro stieg am Donnerstag auf ein Viereinhalb-Wochen-Hoch von 1,1419 Dollar. Eine Abwertung der US-Währung macht Rohstoffe für Investoren außerhalb der USA billiger.
Die Analysten von der Commerzbank gehen allerdings nicht davon aus, dass der Goldpreis die Marke von 1.200 Dollar je Feinunze nachhaltig übersteigen wird. Die Unsicherheit über den Zeitpunkt der Zinserhöhung und auch die aktuell schwache Investmentnachfrage nach Gold dürften dies verhindern, schrieben sie in einem Kommentar.