Wirtschaft

Ölpreise sinken: Anleger scheuen das Risiko

Der Preis für die richtungsweisende Nordseesorte Brent ist am Montag etwa zwei Prozent auf 59,04 Dollar je Barrel zurückgegangen. US-Leichtöl der Sorte WTI gab vier Prozent auf 54,67 Dollar ab und lag damit so niedrig wie seit Mitte April nicht mehr. Auslöser des Preisverfalls sollen die Turbulenzen an den chinesischen Börsen und die Griechenland-Krise sein.
06.07.2015 12:37
Lesezeit: 1 min
Ölpreise sinken: Anleger scheuen das Risiko
Die führende Nordseesorte Brent verlor am Montag etwa zwei Prozent auf 59,04 Dollar je Barrel. (Grafik: ariva.de)

Die Unsicherheit wegen Griechenland und der Kursturbulenzen in China hat dem Ölpreis am Montag zugesetzt. Die führende Nordseesorte Brent verlor rund zwei Prozent auf 59,04 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte WTI gab vier Prozent auf 54,67 Dollar ab und lag damit so niedrig wie seit Mitte April nicht mehr.

Anleger scheuten das Risiko nach dem klaren „Nein“ der griechischen Bevölkerung zu weiteren Sparmaßnahmen. Der Euro wertete im Zuge dessen weiter ab, was dem US-Dollar einen Vorteil verschaffte. Ein starker Dollar macht wiederum in der US-Devise notierte Rohstoffe für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer.

Die Stützungsversuche der chinesischen Regierung für die heimischen Börsen machten Rohstoff-Anleger zusätzlich nervös. Die 21 größten Börsenmakler des Riesenreichs hatten am Samstag angekündigt, zur Stützung des Handels gemeinsam umgerechnet mindestens 17,3 Milliarden Euro in Wertpapiere zu investieren, um den Kurssturz von rund 30 Prozent seit Mitte Juni aufzuhalten.

Daneben belastete laut Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg das weiterhin bestehende Überangebot auf dem Ölmarkt. Denn die OPEC produziere aktuell soviel Öl wie zuletzt vor drei Jahren, zudem stiegen die Lagerbestände in den USA wieder an. Bei einer Einigung in den Atomverhandlungen mit dem Iran am Dienstag könnte Weinberg zufolge noch im Laufe des zweiten Halbjahres zusätzliches Rohöl aus dem Iran an den Markt gelangen. „Wir sehen daher weiteres Abwärtspotenzial für die Ölpreise in dieser Woche.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Europäische Initiative zur Lösung des Atomkonflikts
20.06.2025

Der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran spitzt sich weiter zu – doch parallel bemühen sich europäische Diplomaten um...

DWN
Technologie
Technologie EU-Energielabel für Smartphones kommt
20.06.2025

Ein neues EU-Energielabel soll Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Kauf von Smartphones und Tablets künftig zeigen, wie effizient,...

DWN
Finanzen
Finanzen Analysten warnen: Ein globaler Börsencrash rückt näher
20.06.2025

Ein Börsencrash droht – das ist die Meinung einiger Aktienexperten. Der Grund: Der Nahost-Konflikt könnte die Ölpreise treiben und...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gigafactory: Telekom, Ionos und Schwarz-Gruppe kämpfen um EU-Zuschlag
19.06.2025

Mehrere Milliarden Euro und ein strategisches Zukunftsprojekt: Die EU will Gigafactories für künstliche Intelligenz aufbauen – auch in...

DWN
Finanzen
Finanzen Israel-Iran-Krieg: Tanker in der Schusslinie – droht der nächste Ölpreis-Schock?
19.06.2025

Der Krieg zwischen dem Iran und Israel spitzt sich zu – und die globale Energieversorgung steht auf dem Spiel. Droht bald ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromausfall in Spanien: Schlamperei statt Cyberangriff – Systemversagen mit Ansage
19.06.2025

Ein landesweiter Stromausfall legt Spanien lahm – doch nicht Hacker oder Wetter waren schuld, sondern Schlamperei, Planungsversagen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Duale Berufsausbildung: Das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
19.06.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell, da sie die theoretische Ausbildung mit praktischer Erfahrung im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland steht vor der Rezession
19.06.2025

Russlands Wirtschaftsminister schlägt auf dem renommierten SPIEF-Forum ungewöhnlich scharfe Töne an – und warnt offen vor einer...