Politik

USA nervös: Tsipras telefoniert mit Russlands Präsident Putin

Griechenland sucht Verbündete in seinem Begehr nach einem Schuldenschnitt. Angela Merkel und Barack Obama dürften alarmiert sein.
06.07.2015 12:55
Lesezeit: 1 min

Die griechische Regierung sucht Koalitionen im Schulden-Streit Koalitionen. Tsipras sagt, er habe mit Frankreichs Präsident Hollande gesprochen. Der fürchtet sich offenbar vor Angela Merkel und lässt dementieren. Mit Russlands Präsident Wladimir Putin will Tsipras heute sprechen. Der wird ihm zwar keine Kredite geben – doch allein die Tatsache, dass in dieser kritischen Lage Russland oben auf der Liste steht, dürfte bei den Amerikanern die Alarmglocken schrillen lassen. Denn während die Gespräche mit Putin bisher eher als Nebensächlichkeiten zu werten waren, ist es schon ein deutliches Signal in Richtung Brüssel, Berlin und Washington, dass mitten in der unklaren Lage Putin einer der ersten  Gesprächspartner ist - ausgerechnet jener Putin, den die Amerikaner eigentlich gerne aus der internationalen Politik ausgegrenzt sehen wollen.

Die Chronologie:

12.10 Uhr - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und Präsident Prokopis Pavlopoulos haben am Montag mit Frankreichs Präsident Francois Hollande telefoniert, wie ein Vertreter des griechischen Präsidialamts sagt.

12.32 Uhr - Das Büro von Frankreichs Präsident Francois Hollande dementiert, dass Hollande zuvor mit dem griechischen Ministerpräsident Alexis Tsipras telefoniert hat.

12.33 Uhr - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und Russlands Präsident Wladimir Putin werden noch im Laufe das Tages telefonieren, sagt ein Vertreter der Athener Regierung.

13:48 Uhr Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und Russlands Präsident Wladimir Putin haben am Telefon über das Referendum gesprochen, wie das russische Präsidialamt mitteilt. Potenzielle Finanzhilfen Russlands für das von der Staatspleite bedroht Griechenland werden in der Erklärung des Kremls allerdings nicht erwähnt.

14:04 Uhr – Putin hat noch nicht dementiert.

14:33 Uhr - Reuters schiebt endlich auch die Meldung nach, die wir hören wollen: Bundeskanzlerin Angela Merkel und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras haben am Montagmorgen nach Angaben aus Athen miteinander telefoniert. Man sei sich einig gewesen, dass Tsipras Vorschläge auf dem von der Kanzlerin angeregten Sondergipfel der Euro-Zone am Dienstag in Brüssel vorlegen solle, hieß es in griechischen Regierungskreisen weiter.

14.33 Uhr - Die Bundesregierung bestätigt das Gespräch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...