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Studie: Fahrerlose Taxi-Flotten könnten das Klima retten

Wenn fahrerlosen Taxis in den Städten Wirklichkeit werden, würden sie nicht nur helfen, unsere Kosten zu senken. Sie würden auch die Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren, so Forscher der Uni Berkeley. Im Vergleich zu heutigem Verkehr könnten sie den CO2-Ausstoß um 90 Prozent reduzieren.
08.07.2015 14:02
Lesezeit: 1 min

Schlechte Nachrichten für Taxi-Fahrer: Eine Studie der Berkeley-Uni zur Zukunft des Verkehrs zeigt, dass Flotten fahrerloser Taxi-Roboter, wie sie der Fahrdienst Uber derzeit entwickelt, die bestmögliche Zukunft des weltweiten Verkehrs sind. Der CO2-Ausstoß eines autonomen Elektrofahrzeugs als Taxi wäre im Jahr 2030  um 63 bis 82 Prozent niedriger als der eines privaten Hybridfahrzeugs und 90 Prozent geringer als der eines benzinbetriebenen Personenfahrzeugs von heute, so Berechnungen der Forscher des Berkeley Lab in Kalifornien.

Co-Autor Jeffery Greenblatt berichtet im Business Standard: „Als wir anfingen, den Blick auf autonome Fahrzeuge zu  richten, fanden wir heraus, dass von allen Variablen, die wir in Erwägung ziehen konnten, der Einsatz von autonomen Fahrzeugen als Teil eines geteilten Verkehrs-Systems der größte Hebel wäre, um den Energieverbrauch pro Meile zu senken“ so Greenblatt. Die Ergebnisse wurden online in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht.

Fast die Hälfte der Einsparungen entfiele auf den Car-Sharing-Effekt, dass bei einem System mit einer Flotte von einem Anbieter im Gegensatz zu einem Privatwagen die Größe der jeweils eingesetzten Taxis an die Personenzahl angepasst wäre. Fahrten wären ideal geplant und Fahrzeuge voll belegt, da in einer Flotte auch Ein-Personen Fahrzeuge zum Einsatz kämen, die als Anschaffung für Privatleute nicht rentabel sind.

Der Einsatz kleinere Fahrzeuge bedeuten weniger Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen, zumal die allermeisten Fahrten heute Einzelfahrten sind, so Greenblatt. Der zweite wichtige Faktor, der die Emissionen für autonome Taxis senken soll ist ein sauberes Stromnetz. Bis 2030 rechnen die Forscher damit, dass Kraftwerke voraussichtlich mit mehr erneuerbaren Energien und weniger Emissionen auskommen, so dass die CO2-Bilanz für den Stromantrieb sinkt.

Eine wirtschaftliche Analyse ergab zudem, das autonome Taxis weitaus kosteneffizienter wären. Bereits mit der heutigen Technologie ist ein Robotertaxi billiger als ein gewöhnliches Taxi, nicht nur aufgrund seiner größeren Energieeffizienz, sondern schlicht weil  kein Fahrer erforderlich ist. Bis zum Jahr 2030 wären autonome Taxis noch weitaus billiger als ihre Pendants mit Fahrer, so die Forscher.

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