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Autobauer alarmiert: Hacker kapern Jeep via Internet

Hacker haben demonstriert, welche Sicherheitsrisiken die zunehmende Vernetzung von Autos bringt. Sie haben einen Jeep bei voller Fahrt via Internet unter ihre Kontrolle brachten. Auch deutsche Hersteller haben in der Vergangenheit Schwachstellen gezeigt und wollen nun eigene Kompetenzen für mehr Datensicherheit einkaufen.
23.07.2015 12:44
Lesezeit: 1 min
Autobauer alarmiert: Hacker kapern Jeep via Internet
Der Jeep landete nach dem Hack im Graben, nun wollen deutsche Autobauer ein ähnliches Schicksal ihrer Fahrzeuge verhindern. (Screenshot)

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Durch eine Schwachstelle im Infotainmentsystem konnten Sicherheitsforscher die Kontrolle über einen Jeep übernehmen. Weitere Modelle des Fiat-Chrysler-Konzerns könnten betroffen sein: In dem Uconnect-Infotainmentsystem gebe es eine kritische Schwachstelle, durch die ein Angreifer die Fahrzeuge quasi fernsteuern können. Sie erlangten die Kontrolle über Bremsen, Beschleunigung, Türverriegelung, Klimaanlage und Scheibenwischer. Im Rückwärtsgang soll sich sogar das Lenkrad fernsteuern lassen.

Die Hacker haben für das Technologie-Magazin Wired den gesamten Test gefilmt, bei dem das Fahrzeug am Ende in einem Graben landete.

Doch nicht nur die Chrysler-Fahrzeuge sind anfällig: Bei einem ähnlichen gezielten Versuch, Sicherheitslücken aufzudecken, konnten Hacker bei BMW per Handy die Tür öffnen. Dennoch sind die Autobauer überzeugt, die Vernetzung bringe langfristig mehr Sicherheit in den Straßenverkehr.

Der Datenschutz bei vernetzten Autos ist auch nach den Worten von Daimler-Chef Dieter Zetsche ein wesentlicher Grund für den geplanten Kauf des Kartendienste-Anbieters Nokia Here. Daimler betreibe erheblichen Aufwand, um die Datensicherheit beim autonomen Fahren zu gewährleisten. „Genau aus diesen Gründen“ versuche der Premiumhersteller, zusammen mit seinen Konkurrenten BMW und Audi „eine Plattform“ zu akquirieren, äußerte sich Zetsche am Donnerstag erstmals zu dem Kaufplan, der Insidern zufolge schon so gut wie beschlossen ist. Offiziell bestätigen wollte Zetsche das aber nicht. „Es gibt in keinem System hundertprozentige Sicherheit. Aber wir werden das Risiko absolut minimieren“, sagte Zetsche.

Insider hatten erklärt, der Vertrag zum Kauf der für vernetztes und autonomes Fahren wichtigen Schlüsseltechnologie werde bis Ende kommender Woche unterschrieben. Der Preis könne sich in einer Spanne von 2,5 bis drei Milliarden Euro bewegen. Die deutschen Premiumhersteller tun sich zusammen, damit die wichtige Technologie nicht unter Kontrolle eines US-Internetkonzerns wie Google gerät. Nokia Here hat in Europa bei den Autoherstellern einen Marktanteil von rund 80 Prozent.

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