Deutschland

Prozess gegen Ex-Porsche-Chef Wiedeking soll im Oktober beginnen

Die vor Jahren gescheiterte Übernahmeschlacht mit VW holt den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking wieder ein. Er und sein früherer Finanzchef sollen wegen des Vorwurfs der Marktmanipulation vor Gericht. Der Prozessbeginn ist nun festgelegt.
09.08.2015 11:18
Lesezeit: 1 min

Der Prozess gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und seinen ehemaligen Finanzchef Holger Härter soll am 22. Oktober beginnen. Der ursprünglich für 31. Juli geplante Auftakt war auf Herbst verschoben, nun hat das Landgericht Stuttgart den neuen Starttermin genannt. Für die Verhandlung wurden 25 Fortsetzungstermine bis zum 26. Februar festgelegt. Welche Zeugen und Sachverständige geladen werden sollen, sei noch nicht entschieden.

Der Vorwurf lautet Marktmanipulation. Die Staatsanwaltschaft wirft Wiedeking und Härter vor, Anleger zwischen 2007 und 2009 nicht ausreichend über Porsches Pläne zum VW-Einstieg informiert zu haben. Wiedeking und Härter weisen das zurück. Nach wie vor ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den gesamten früheren Aufsichtsrat der Porsche SE wegen des Verdachts der Beihilfe zur Marktmanipulation.

Porsches früherer Finanzchef Härter war im Zusammenhang mit der Übernahmeschlacht bereits wegen Kreditbetrugs zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die neuen Vorwürfe könnten ihm und seinem früheren Chef nach Angaben der Staatsanwaltschaft Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren einbringen.

Als Porsche-Chef hatte Wendelin Wiedeking den

Sportwagenbauer aus der Krise zu immer neuen Rekorden geführt. Er gehörte zu den erfolgreichsten Managern des Landes, bis er sich bei dem Versuch verhob, den viel größeren Autobauer Volkswagen zu schlucken. Der Plan scheiterte auch wegen der Entwicklungen an den Finanzmärkten und der hohen Schuldenlast Porsches. Am Ende brachte es die Porsche-Holding nur auf 51 Prozent und musste das operative Geschäft der Porsche AG an VW verkaufen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...