Politik

Erdogan weit von absoluter Mehrheit entfernt

Lesezeit: 1 min
27.08.2015 00:03
Die Partei des türkischen Präsidenten Erdogan konnte ihre Umfragewerte bisher kaum verbessern. Derzeit liegt die AKP bei 41 Prozent der Wählerstimmen. Erdogan will bei den Neuwahlen im November die absolute Mehrheit zurückholen, um die Verfassung zu ändern und sich selbst mehr Macht zu geben.
Erdogan weit von absoluter Mehrheit entfernt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die AK-Partei des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu ist einer Umfrage noch weit von ihrem Ziel entfernt, bei der vorgezogenen Wahl am 1. November die absolute Mehrheit zurückzuholen. Zwar verbesserte sich die islamisch-konservative AKP in einer am Mittwoch veröffentlichten Metropoll-Erhebung auf 41,7 Prozent verglichen mit den 40,9 Prozent bei der Parlamentswahl vom Juni. Das dürfte aber angesichts der Umfrageergebnisse für die Oppositionsparteien nicht reichen. Die sozialdemokratische CHP liegt bei 25,5 Prozent nach 25,0 Prozent im Juni, die nationalistische MHP bei 15,7 (Juni: 16,3) Prozent. Die prokurdische HDP legte in der Umfrage am deutlichsten zu auf 14,7 von 13,1 Prozent. „Es sieht so aus, als ob sich aus der vorgezogenen Wahl keine andere politische Lage ergeben wird als nach der Wahl vom 7. Juni“, sagte Metropoll-Chef Özer Sencar.

Durch den Einzug der HDP ins Parlament hatte die AKP bei der Wahl im Juni ihre absolute Mehrheit verloren. Damit war der Plan von Präsident Recep Tayyip Erdogan geplatzt, die Verfassung zu ändern und die Macht des Präsidenten weiter auszubauen. Davutoglu war es nicht gelungen, eine Koalitionsregierung zu bilden. Daher setzte Erdogan Neuwahlen an.

Die Spannungen zwischen Türken und Kurden haben sich verschärft, seit das türkische Militär Lager der Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak bombardiert und sich mit kurdischen Extremisten im Südosten der Türkei Gefechte liefert. Die Führung in Ankara begründet ihr Vorgehen mit zunehmenden Angriffen der PKK auf die türkischen Sicherheitskräfte. Der Friedensprozess zwischen Regierung und PKK ist faktisch zum Erliegen gekommen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...