Finanzen

Niedrig-Zinsen: Rückstellungen von Atom-Konzernen in Gefahr

Die Rückstellungen der Atom-Konzerne könnten wegen der niedrigen Zinsen unerwartet schrumpfen. Den Energie-Riesen drohen Finanzierungs-Lücken, die auch für die Steuerzahler relevant werden können.
12.09.2015 00:38
Lesezeit: 1 min

Deutschlands Energiekonzerne haben offenbar für das kommende Jahr zu geringe Rückstellungen gebildet. Die der vier Kernkraftwerksbetreiber E.on, EnBW, RWE und Vattenfall weisen derzeit Rückstellungen in Höhe von 39 Millionen Euro auf.

Die Atom-Konzerne rechnen mit Zinssätzen zwischen vier und 4,7 Prozent.

Doch das ist angesichts des Niedrigzins-Umfelds zu hoch gegriffen. Die Konzerne müssen ihr angesetztes Zinsniveau verringern und müssten dann höhere Rückstellungen bilden. Denn aktuell haben die Konzerne zu geringe Rückstellungen gebildet.

Das Magazin Finance berichtet: „Die Atomrückstellungen sind eine Bombe in den Bilanzen der Energiekonzerne: Schon auf dem aktuellen Niveau würde E.on laut einem Gutachten 76 Jahre brauchen, um aus dem derzeitigen Cashflow die Zahlungsverpflichtungen aus den Atom-Rückstellungen begleichen zu können. RWE würde immerhin 35 Jahre benötigen.“

Wegen des Atomausstiegs müssen die Konzerne eigentlich für die Entsorgung des Atommülls aufkommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bisher ausgeschlossen, dass die Steuerzahler mit den Folgen ihrer Entscheidung behelligt werden sollen. Doch die durch die EZB verursachte neue Lage könnte dazu führen, dass am Ende die Steuerzahler einspringen müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...

DWN
Politik
Politik SPD drängt auf gemeinsame Linie bei AfD-Verbotsverfahren
16.06.2025

Soll die AfD verboten werden? Während einige Bundespolitiker ein AfD-Verbotsverfahren fordern, mahnen andere zur Vorsicht. Im Raum steht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Blackstone setzt auf Europa – Anleger an der Wall Street uneins über US-Ausblick
16.06.2025

Das Vertrauen der Wall Street in Europa wächst weiter. Mit Blackstone signalisiert nun ein weiteres Schwergewicht der Finanzwelt seine...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...