Politik

Ungarn setzt tausende Flüchtlinge wegen illegalem Grenzübertritt fest

Lesezeit: 1 min
14.09.2015 18:00
Ungarn macht ernst und setzt an einem Tag 7.400 Flüchtlinge bei dem Versuch fest, illegal von Serbien nach Ungarn zu gelangen. Ungarn hatte zuvor den wichtigsten Grenzübergang zu Serbien geschlossen. Premier Viktor Orban will den Notstand für das Land ausrufen.
Ungarn setzt tausende Flüchtlinge wegen illegalem Grenzübertritt fest

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die ungarische Polizei setzt nach eigenen Angaben bis Montag 16.00 Uhr MESZ über 7400 Flüchtlinge bei dem Versuch fest, von Serbien aus ins Land zu kommen. Das sei bislang mit Abstand die größte Zahl an Flüchtlingen an einem Tag, teilt die Polizei laut Reuters mit. Offenbar lässt die ungarische Polizei die Flüchtlinge nun in kleinen Gruppen am Grenzübergang Horgos 2 aus Serbien ins Land, berichtet ein Reuters-Reporter.

Die ungarische Polizei hatte zuvor den Haupt-Grenzübergang für Flüchtlinge, die von Serbien aus ins Land strömen, geschlossen. Dutzende Polizisten unterstützt von der Armee blockieren Reuters-Reportern zufolge eine Eisenbahnlinie, die dort in die Europäische Union führt. Ein Hubschrauber kreist über den Einsatzkräften.

Die ungarische Regierung wird nach den Worten von Ministerpräsident Viktor Orban am Dienstag wegen des Andrangs von Flüchtlingen wahrscheinlich den Notstand über das Land verhängen. Er rechne zudem damit, dass mit dem Inkrafttreten der verschärften Gesetze sehr viele Asylanträge abgelehnt würden, sagt Orban in einem TV-Interview.

Ab Dienstag ist in Ungarn ein Gesetz in Kraft, auf dessen Grundlage der illegale Aufenthalt im Land eine sofortige Verhaftung zur Folge hat.

Am Nachmittag hat Ungarn ein Flüchtlingslager aufgelöst und damit begonnen, die Flüchtlinge in Richtung Österreich zu transportieren.

Österreich hat zur Unterstützung der Polizei-Kräfte tausende Soldaten des Bundesheers mobilisiert, die bei der Sicherung der Grenze helfen sollen. Zunächst werde sich die Armee auf die Grenzregion im Burgenland konzentrieren, weil das derzeit der Brennpunkt der Flüchtlingsbewegung sei, sagt Verteidigungsminister Gerald Klug. Neben der Kontrolle werde die Armee auch Hilfsorganisationen bei der Versorgung, dem Transport und der Unterbringung von Flüchtlingen unterstützen. Zu den schon rund 1500 Soldaten im Einsatz sollen bis zu weitere 2200 dafür abkommandiert werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder Baerbock und Nauseda intensivieren...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...