Finanzen

Enttäuschung an Europas Börsen über die Fed

Die Verschiebung der Zinswende in den USA hat den deutschen Aktienindex deutlich fallen lassen. Der Dax steht nur noch knapp über 10.000 Punkte. Der Dollar geriet ebenfalls unter Druck.
18.09.2015 12:09
Lesezeit: 1 min
Enttäuschung an Europas Börsen über die Fed
Der Dax am Freitag mit Verlusten. (Grafik: ariva.de)

Die Verschiebung der Zinswende in den USA hat die europäischen Aktienanlegern zum Wochenschluss ordentlich beschäftigt. Dax und EuroStoxx50 gaben jeweils rund 1,8 Prozent auf 10.030 und 3196 Zähler nach. Ebenfalls nach unten ging es für den Dollar, weil die Aussicht auf vorerst anhaltend niedrige Zinsen Investitionen im US-Währungsraum weniger attraktiv macht.

Aus Rücksicht auf den schwächelnden Wirtschaftsriesen China und die unsicheren Aussichten für die globale Wirtschaft hatte die Fed am Donnerstag auf die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren verzichtet. Ob die Zinswende nun, wie von vielen Experten, erwartet im Dezember kommt, ließ Fed-Chefin Janet Yellen offen: Auch der Oktober bleibe eine Möglichkeit, betonte die oberste US-Währungshüterin. „Die Unberechenbarkeit der Fed sorgt für hohe Nervosität“, urteilten die Analysten der Metzler Bank.

Der Euro kletterte am Freitag auf 1,1458 Dollar und notierte damit auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Wochen. Zur japanischen Landeswährung fiel der Dollar um 0,8 Prozent auf 119,07 Yen zurück.

Neben der Fed stand zum Wochenschluss auch der „Hexensabbat“ im Fokus. Zu diesem Termin verfallen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien - Investoren versuchen daher die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Die Kursausschläge fallen dabei meist recht heftig aus.

Im SDax schreckte Hella die Anleger mit einem Gewinneinbruch im ersten Quartal auf. Die Aktien des Autozulieferers, der erst im November 2014 sein Börsendebüt hinlegte, rutschten in der Spitze um 16,2 Prozent auf 31,32 Euro ab. Das war der tiefste Stand seit mehr als neun Monaten. Wegen des Ausfalls eines chinesischen Lieferanten fiel der operative Gewinn (Ebit) nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 69 Millionen Euro. Einige Investoren könnten dies als Einmaleffekt verbuchen und den aktuellen Kursrückgang der Aktien zum Einstieg nutzen, sagte ein Händler. Seit der Börsenpremiere haben die Titel rund 37 Prozent an Wert gewonnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Fall Gelbhaar: Grüne gestehen Fehler ein
12.06.2025

Erst lösten die Vorwürfe gegen den damaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar Aufregung aus – dann kamen Zweifel an ihrer...

DWN
Technologie
Technologie Wenn Klimarettung zur Illusion wird: Die Selbsttäuschung der Tech-Eliten
12.06.2025

Sie predigen Nachhaltigkeit, verbrauchen aber gigantische Energiemengen: Während Tech-Milliardäre den Planeten retten wollen, heizen ihre...

DWN
Politik
Politik Trump spielt mit dem Welthandel – und riskiert den Crash
12.06.2025

Ex-Handelsminister Wilbur Ross warnt: Trump führt einen Wirtschaftskrieg gegen die ganze Welt – kalkuliert, aggressiv und ohne...

DWN
Technologie
Technologie Mittelstand: mehr als 100.000 Euro jährlich durch Solaranlage und E-Autos sparen
12.06.2025

Solaranlagen und E-Autos sind für Unternehmen längst mehr als Prestigeprojekte. Eine neue Analyse zeigt anhand konkreter Lastgänge und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis treibt Zentralbanken: Gold überholt den Euro
12.06.2025

Rekord beim Goldpreis: Gold wird zur zweitgrößten Reserve nach dem Dollar. Die EZB zeigt, warum Zentralbanken den Euro zunehmend...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biontech Curevac Übernahme: Milliarden-Deal für mRNA-Krebstherapien
12.06.2025

Biontech greift nach Curevac – und verfolgt damit ehrgeizige Pläne in der Krebsmedizin. Der milliardenschwere Deal soll Know-how...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ohne VW, BMW & Mercedes-Benz: Das neue Playbook für Automotive-Investments
12.06.2025

Trumps Zölle, Chinas Plattformstrategie und strukturelle Schwächen bei Software und Skalierung zwingen deutsche OEMs zum Umdenken. Für...

DWN
Panorama
Panorama Bier wird bald teurer
12.06.2025

Zwei der beliebtesten deutschen Brauereien wollen im Herbst ihre Preise erhöhen – für Flaschenbier wie auch für Fassbier. Das könnte...