Finanzen

Fed-Entscheidung zu Zinsen ist Reaktion auf nervöse Finanzmärkte

Der US-Leitzins bleibt auf einem Rekordtief. Mit ihrem Nullentscheid dürfte die Notenbank vor allem auf internationale Konjunktur sowie auf die Rückschläge an den Finanzmärkten reagiert haben.
17.09.2015 21:18
Lesezeit: 1 min

Die amerikanische Notenbank belässt ihren Leitzins, den Tagesgeldsatz für Federal Funds, bei null Prozent. Die Notenbank notiert in ihrem Statement, dass der Wirtschaftsgang moderat sei und die Inflation unter 2 Prozent liege. Sie weist aber auf eine deutlich Verbesserung am Arbeitsmarkt hin. Sie werde die Zinsen anheben, wenn die Beschäftigung weiter zunehme und die Inflation in Richtung 2 Prozent zurückkehre.

Das Federal Market Committee beachte eine große Anzahl von Beschäftigungsindikatoren sowie die Daten über Inflation und Inflationserwartungen. Ferner ziehe es auch die internationale Finanzmarkt- und Konjunkturentwicklung in Betracht. Mit ihrem Nullentscheid dürfte die Notenbank vor allem auf internationale Konjunktur sowie auf die Rückschläge an den Finanzmärkten reagiert haben.

Das Statement stellt aber den Arbeitsmarkt in den Vordergrund. Bei einer weiteren Verbesserung der Arbeitsmarktlage dürfte die Zentralbank die Zinsen anheben. Schließlich signalisiert die Notenbank, dass selbst eine Zinsanpassung graduell sein dürfte und die Zinsen länger unter einem normalen Niveau lägen.

Denn die Fed hat auf lange Sicht keine Alternative zur Zinswende. Die Alternative ist nämlich allen gängigen Modellen zufolge eine massive Inflation. Das kann die Notenbank nicht riskieren, weil ihr dann der Kontrollverlust über die Geldpolitik droht.

Eine Zinswende in den USA könnte allerdings zu einer Pleite-Welle von US-Unternehmen führen. Wenn der Leitzins steigt, müssen Unternehmen höhere Zinsen für Unternehmens-Anleihen aufbringen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....