Die kalifornische Umweltschutzbehörde Cal/EPA will das Pestizid Glyphosat in die Liste der krebsverursachenden Mittel aufnehmen. Glyphosat befindet sich unter anderem im Monsanto-Produkt Roundup. „Soweit ich weiß, ist dies die erste Aufsichtsbehörde in den USA, die feststellt, dass Glyphosat krebserregend ist (…) Also, das ist eine sehr große Sache“, zitiert EcoWatch Nathan Donley vom Center for Biological Diversity.
Gemäß dem „Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act, 1986” (Proposition 65), welches ein im Jahr 1986 in Kraft getretenes kalifornisches Gesetz ist, soll die Hygiene des Trinkwassers gefördert werden. Demzufolge ist die Umweltschutzbehörde verpflichtet, das Gelangen von krebserregenden Substanzen in Verbraucherprodukte und daraus folgende Missbildungen sowie andere Schädigungen der Fortpflanzungsfähigkeit zu verhindern.
Vergangene Woche hat ein Berufungsgericht in Lyon Monsanto verurteilt. Der US-Konzern muss einem französischen Landwirt eine volle Schadensersatzzahlung leisten, berichtet Le Monde. Der Landwirt hatte im Jahr 2004 die Dämpfe eines Monsanto-Pestizids Lasso eingeatmet. Die gesundheitlichen Folgeschäden sind irreparabel. Lasso ist in Frankreich verboten.
Die französische Umweltministerin Segolene Royal hatte die Gartencenter in ihrem Land bereits im Juni aufgefordert, das Unkrautvernichtungsmittel Roundup des US-Herstellers Monsanto aus dem Verkauf zu nehmen. „Frankreich muss den Kampf gegen Pestizide vorantreiben“. Die zur Weltgesundheitsorganisation zählende Internationale Behörde für Krebsforschung (IARC) hatte im März erklärt, dass Glyphosat als Hauptbestandteil von Roundup bei Menschen wahrscheinlich Krebs auslösen kann. Glyphosat kommt seit 1974 vor allem bei der Unkrautbekämpfung zum Einsatz. Getreide und Raps werden zum Teil auch noch vor der Ernte damit behandelt. Da beides als Futtermittel für Kühe verwendet wird, ist Kuhmilch höheren Glyphosat-Werten ausgesetzt als menschliche Milch.