Deutschland

Die Berater kommen: Merkel heuert McKinsey zur Lösung der Asyl-Krise an

Lesezeit: 1 min
22.09.2015 00:45
Die Bundesregierung will offenbar die Unternehmensberatung McKinsey anheuern, um die Flüchtlings-Krise zu bewältigen. McKinsey wird ein Team mit bis zu zehn Beratern aufstellen. Warum diese Berater plötzlich besser arbeiten sollen als tausende erfahrene Beamte, erschließt sich dem Beobachter nicht.
Die Berater kommen: Merkel heuert McKinsey zur Lösung der Asyl-Krise an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Unternehmensberatung McKinsey soll der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise helfen, die Asylverfahren zu beschleunigen und eine bundesweite Struktur zur Registrierung und Versorgung der Menschen zu etablieren. Eine entsprechende Vereinbarung habe der neue Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, mit McKinsey getroffen, berichtet die Rheinische Post aus Düsseldorf unter Berufung auf Regierungskreise. Weise, der Chef der Bundesagentur für Arbeit ist, führt künftig auch die Asyl-Behörden. Der bisherige BAMF-Präsident, Manfred Schmidt, war völlig überraschend zurückgetreten.

Bis zu zehn McKinsey-Berater sollten zunächst bis zu sechs Wochen vorerst unentgeltlich arbeiten. Der frühere McKinsey-Deutschlandchef Frank Mattern soll dazu ein Team von „bis zu zehn Beratern aufbauen, das zunächst unentgeltlich dem Flüchtlingskoordinator Weise und der interministeriellen Lenkungsrunde der Bundesregierung zur Seite steht“, berichtet RP Online. Mattern ist bei McKinsey aktuell für Strategie, Organisation und Marketing zuständig.

Im vergangenen Jahr hatte die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen die McKinsey-Beraterin Katrin Suder zur neuen Rüstungsstaatssekretärin ernannt. Suder leitete zuvor bei McKinsey den Beratungsbereich Öffentlicher Sektor.

Auch Österreich ist bereits einen ähnlichen Weg gegangen und hat den mächtigen Raiffeisen-Mann Christian Konrad zum Flüchtlingskoordinator ernannt.

Die panische Maßnahmen zeigen, dass die Staaten so ausgezehrt sind, dass sie externe Berater aus der Wirtschaft beschäftigen müssen, um Probleme zu lösen, die eigentlich ureigenste Staatsaufgabe sind.

Über die Honorare und Kosten ist weder in Deutschland noch in Österreich etwas bekannt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...