Politik

Berliner Firma verweigert Grenzdraht-Lieferung an Ungarn

Ungarn will bei einer Berliner Firma Nato-Draht im Wert von 500.000 Euro bestellen. Dieser soll an der Grenze zu Serbien gegen Flüchtlinge eingesetzt werden. Doch das Unternehmen lehnt den Auftrag ab. Nato-Draht sei gegen Kriminelle und nicht gegen Flüchtlinge einzusetzen, so die Begründung der Firma.
23.09.2015 01:08
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein Nato-Drahthersteller aus Neukölln in Berlin hat eine Bestellung Ungarns mit einem Auftragswert von 500.000 Euro zurückgewiesen. Dabei geht es um die Firma Mutanox, dessen Firmeninhaber Talat Değer ist.

Die Berliner Zeitung zitiert Değer: „Nato-Draht ist dafür da, kriminellen Taten vorzubeugen. Aber ich kann doch nicht einen Flüchtling, der nichts weiter hat als das, was er trägt, mit einem Kind auf dem Arm durch einen Nato-Draht laufen lassen (…) Es könnten Menschen in der Nacht durchlaufen, den Draht nicht sehen und sich dann arge Verletzungen zuziehen, die zum Tod führen können.“

Nato-Draht oder Sperrdraht ist eine Weiterentwicklung von Stacheldraht. Beim Nato-Draht wurden die eingewickelten Drahtstücke mit den scharfen Spitzen durch scharfe Metallklingen (Klingendraht) ersetzt. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hatte am Montag erklärt, solange es keine gemeinsame EU-Haltung zur Flüchtlingskrise gebe, seien die Mitgliedsstaaten gezwungen, sich selbst gegen die „brutale Gefahr“ der Massenmigration zu schützen. Zuvor hatte Ungarn über Nacht 6.700 Flüchtlinge nach Österreich weitergeleitet. Kroatien diskutiert über den Einsatz der Armee, Ungarn macht bereits die Reservisten der Armee mobil.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...