Finanzen

Winterkorn muss VW-Präsidium Abgas-Skandal erklären

VW-Chef Martin Winterkorn muss am Mittwoch dem Präsidium erklären, wie es zu dem Verstoß gegen die Abgas-Grenzwerte in den USA kommen konnte. Dem Konzern droht eine Geldstrafe bis zu 18 Milliarden Dollar.
23.09.2015 13:38
Lesezeit: 1 min
Winterkorn muss VW-Präsidium Abgas-Skandal erklären
Der Verlauf der VW-Aktie in den vergangenen fünf Tagen. (Grafik: ariva.de)

VW-Chef Martin Winterkorn muss derzeit dem Präsidium erklären, wie es zu dem Verstoß gegen die Abgas-Grenzwerte in den USA kommen konnte. Dem Konzern droht eine Geldstrafe bis zu 18 Milliarden Dollar für die rund 500.000 betroffenen Modelle, die in den USA verkauft wurden. Der Führungszirkel des Volkswagen-Aufsichtsrates hat am Mittwochmorgen seine Beratungen über die Manipulation von Abgaswerten in Millionen von Autos aus dem VW-Konzern begonnen. Das Präsidium des Aufsichtsrates tage in Wolfsburg an einem unbekannten Ort, erklärten zwei Personen mit Kenntnis des Vorgangs. VW-Chef Martin Winterkorn soll dem Gremium Rede und Antwort stehen, wie es zu dem Verstoß gegen die Abgas-Grenzwerte in den USA kommen konnte. Noch ist offen, ob Winterkorn persönlich für das Fehlverhalten verantwortlich ist, das Milliarden an Kosten nach sich ziehen wird. Dem Konzern droht eine Geldstrafe bis zu 18 Milliarden Dollar für die rund 500.000 betroffenen Modelle, die in den USA verkauft wurden. Eine Software sorgt dafür, dass Abgaswerte nur im Prüfstand unter das Limit gesenkt werden, im Normalbetrieb aber nicht. Weltweit sind elf Millionen Autos des Wolfsburger Autobauers betroffen.

Der Skandal bei Deutschlands größtem Unternehmen hat Wirtschaft, Politik und die Öffentlichkeit schockiert. Seit Wochenbeginn hat die VW-Aktie gut ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Winterkorn hatte sich am Dienstag per Videobotschaft entschuldigt und eine schnelle Aufklärung angekündigt. Sein Vertrag sollte nach einem Beschluss des Aufsichtsrats-Präsidiums von Anfang September am Freitag vorzeitig bis Ende 2018 verlängert werden. Nun könnte er vor der Ablösung stehen. Dem engsten Führungszirkel des Aufsichtsrats gehören der noch amtierende Aufsichtsratschef und frühere IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber, von der Arbeitnehmerseite Betriebsratschef Bernd Osterloh und sein Stellvertreter Stephan Wolf, von der Eignerseite Wolfgang Porsche als Vertreter des Hauptaktionärs Porsche SE sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Mit KI zum Durchbruch: Wie die Wellenkraft zur nächsten Energie-Revolution werden soll
26.04.2025

Europa steht vor der nächsten Energie-Revolution: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz könnte die bislang unterschätzte Wellenkraft zur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mobiles Geld: Afrika revolutioniert die Finanzwelt – und überholt den Westen
26.04.2025

Während Europa und die USA noch über die Zukunft digitaler Bezahlsysteme diskutieren, hat Afrika längst Fakten geschaffen. Der Kontinent...

DWN
Panorama
Panorama Können Tierversuche durch neue Technologien ersetzt werden?
26.04.2025

Mehr als eine Million Mäuse, Fische, Kaninchen oder auch Affen werden jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ob es um Medikamente gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datenstrategie 2025: Warum KI-Erfolg in Unternehmen ein neues Mindset braucht
26.04.2025

Viele KMU lassen bei Daten und KI ihr Innovationspotenzial ungenutzt. Wiebke Reuter, Fachanwältin für Informations- und Technologierecht...

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz soll weg – doch hohe Öl und Gaspreise werden die Bürger belasten
26.04.2025

Die frisch geformte Koalition unter der Führung von Friedrich Merz plant, das Heizungsgesetz abzuschaffen. Doch auch ein Anstieg der Öl-...

DWN
Politik
Politik Trumps Handelskrieg zwingt EU und China zu einer Annäherung – doch der Preis ist hoch
26.04.2025

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China zwingt die EU zu einem Strategiewechsel. Doch der geopolitische Preis ist hoch...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB in der Zwickmühle: Zinssenkung befeuert Immobilienmarkt – Gefahr einer neuen Kreditblase?
26.04.2025

Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst, während die Zinsen sinken und der EURIBOR neue Tiefstände markiert. Was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Funkmast auf Futterwiese: Das verdienen Landwirte mit Mobilfunkmasten
26.04.2025

Wer als Landwirt ungenutzte Flächen oder Scheunendächer für Mobilfunkanbieter öffnet, kann mit Funkmasten stabile Zusatzeinnahmen...