Politik

Innenminister Saarland: Es herrscht Chaos in Deutschland

Die Bundespolizei meldet einen erneuten, deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen. Allerdings weiß mittlerweile niemand mehr, wieviele Flüchtlinge im Land sind. Der Innenminister des Saarlands warnt vor chaotischen Zuständen.
29.09.2015 11:08
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge steigt wieder. Die Bundespolizei registrierte am Montag 5380 illegale Einreisen, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Am Sonntag waren es demnach 4160 und am Samstag 3600. Die wirklichen Flüchtlingszahlen dürften nach Angaben aus Behördenkreisen um bis das Dreifache höher sein.

Der saarländische Innenminister Klaus Bouillon hatte bereits in der vergangenen Woche vor krisenhaften Zuständen gewarnt: In einigen Bundesländern herrsche wegen des ungeordneten Zustroms von Flüchtlingen „Chaos“, beschrieb der Minister die Lage im Saarländischen Rundfunk. Er sagte: „Die Innenminister wissen nicht, haben wir in Nordrhein-Westfalen 200.000 Menschen oder haben sie 250.000?“ In seiner Rede vor dem Landtag hatte Bouillon vergangene Woche gesagt, dass die Realität darin bestehe, dass „ungeordnete, wilde Asylströme durch Deutschland“ ziehen, die von den Behörden nicht mehr kontrolliert werden (Video am Anfang des Artikels).

Der überwiegende Teil der Menschen kommt nach wie vor über Österreich nach Deutschland. Täglich werden nach Angaben von mit den Zahlen Vertrauten zwischen 2.000 und 3.000 Menschen mit Sonderzügen direkt in deutsche Aufnahme-Einrichtungen gefahren. Demnach rollen bis auf weiteres jeden Tag vier bis fünf Sonderzüge meist von Salzburg ohne Kontrollen über die Grenze und bringen die Flüchtlinge Nonstop etwa nach Düsseldorf oder nach Lehrte bei Hannover. Erst dort würden sie dann registriert, da die Bundespolizei mit der Kontrolle an der Grenze überfordert sei, hieß es.

In Österreich kamen nach Polizeiangaben am Montag insgesamt 3.700 Flüchtlinge über die ungarische Grenze. Am Dienstag kamen seit Mitternacht bis 6.00 Uhr rund 2800 Flüchtlinge in Nickelsdorf an.

Österreich schickt die Flüchtlinge direkt nach Deutschland weiter, weil Ungarn die Flüchtlinge nach Österreich bringt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Druck auf Österreich erhöht und einen Schließung des Bahn-Verkehrs für Flüchtlings-Züge angekündigt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...