Finanzen

Rohstoff-Schock: Panik-Verkäufe bei Glencore-Anleihen

Halter von Glencore-Anleihen haben am Dienstag panikartig versucht, ihre Papiere loszuwerden. Das Unternehmen ist hoch verschuldet, den Anlegern droht der Totalverlust. Der Anstieg des Aktien-Kurses hat die Gläubiger nicht beruhigt.
29.09.2015 12:02
Lesezeit: 1 min
Rohstoff-Schock: Panik-Verkäufe bei Glencore-Anleihen
Die Glencore-Aktie in den vergangen Tagen. (Grafik: ariva.de)

Die kräftige Erholung der Glencore-Aktien hat die Halter von Anleihen des Rohstoff-Konzerns am Dienstag nicht von erneuten Panik-Verkäufen abgehalten. Dies trieb die Rendite der Schuldtitel mit einer Laufzeit bis 2020 um gut zwei Prozentpunkte in die Höhe auf 10,612 Prozent. Vor knapp zwei Wochen rentierten diese Bonds bei gerade einmal 2,9 Prozent.

Die Zweifel der Anleger an der Zahlungsfähigkeit des hoch verschuldeten Minenbetreibers und Rohstoffhändlers spiegelte sich auch am Markt für Credit Default Swaps (CDS) wider. Um ein zehn Millionen Dollar schweres Paket von Glencore-Anleihen über einen Zeitraum von fünf Jahren gegen Zahlungsausfall abzusichern, müssten Investoren jährlich bis zu 941.000 Dollar zahlen, teilte der Datenanbieter Markit mit. Bei einem Ein-Jahres-Vertrag würden sogar 1,147 Millionen Dollar fällig. Dieses "inverse CDS-Kurve" genannte Phänomen gilt als Zeichen dafür, dass Anbieter der Versicherungen die Wahrscheinlichkeit eines Glencore-Zahlungsausfalls innerhalb der kommenden Monate als höher betrachten. Das Unternehmen sitzt auf einem 30 Milliarden Dollar hohen Schuldenberg.

Glencore zufolge hat das Unternehmen allerdings Zugriff auf Barreserven und bislang ungenutzte Kredite von 10,5 Milliarden Dollar. Letztere sind Teil einer Kreditlinie im Volumen von 15,25 Milliarden Dollar eines Konsortiums aus 60 Banken.

Unterdessen stiegen die Aktien des Konzerns an der Londoner Börse um bis zu 11,5 Prozent und machten damit einen Teil ihres knapp 30-prozentigen Rekord-Kurssturzes vom Vortag wett. Wegen des anhaltenden Preisverfalls bei Eisen, Kupfer und Co. kosten die Papiere aktuell aber nur noch etwa ein Viertel so viel wie noch vor drei Monaten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die größte Gefahr für Unternehmen: Planen nach alten Regeln
09.09.2025

Krisen, Cyberangriffe, Paradigmenwechsel – die alte Ordnung ist vorbei. Wer heute noch an starre Pläne glaubt, riskiert den Untergang.

DWN
Technologie
Technologie Automesse startet trotz Krisenmodus: Zwischen Innovation und Stimmungsmache gegen Verbrennerverbot
09.09.2025

Mitten in herausfordernden Zeiten für die Automobilbranche öffnet die IAA Mobility in München ihre Tore. Bis Freitag können...

DWN
Panorama
Panorama Bildungsmonitor 2025: Sachsen bleibt Spitzenreiter im Bundesländervergleich
09.09.2025

Sachsen behauptet erneut seine Spitzenposition im deutschen Bildungssystem. Laut dem aktuellen „Bildungsmonitor“ der Initiative Neue...