Google hat festgestellt, dass seine Roboterautos den Verkehr gefährden, weil sie sich zu streng an die Verkehrsregeln halten. Eine Auswertung der ersten 16 kleineren Unfälle mit Testfahrzeugen hat ergeben, dass die Autos zwar rechtlich nie Schuld waren an den Unfällen, dennoch habe das Verhalten der Roboter-Autos dazu beigetragen, den Zusammenstoß zu verursachen.
Dies läge zum einen daran, dass die anderen Verkehrsteilnehmer ein menschliches Fahrverhalten erwarten und den maschinell strengen Fahrstil nicht gewohnt sind, so der Google-Entwickler Chris Urmson nach einem Bericht des Wall Street Journal. So entstünden etwa Auffahrunfälle, weil die Roboterautos zu häufig und vor allem zu schnell bremsen – der Hintermann aber nicht so schnell reagieren kann und so dem Auto hinten auffährt.
Zum andern sei ein zu strenges Befolgen der Verkehrsregeln auch hinderlich, wenn man auf Verkehrsregelverstöße anderer Teilnehmer reagieren müsste: So müsse das Auto etwa lernen, auch durchgezogene Linien zu überqueren, beispielsweise um parkenden Fahrzeugen auf der Fahrbahn auszuweichen. Auch Kurven zu schneiden, Tempolimits zu überschreiten oder bei Kreuzungen zu „drängeln“ sei für eine normale Interaktion mit menschlichen Fahrern wichtig. Auch sei es für den Verkehrsfluss in manchen Fällen besser, sich an der Geschwindigkeit der übrigen Teilnehmer zu orientieren als an den gesetzlichen Tempolimits.