Die russische Zentralbank plant offenbar den Kauf von Gold und ausländischen Devisen zum Aufbau ihrer Währungsreserven. "Wir werden sehen, was am Markt passiert", sagte Notenbankchefin Elvira Nabiullina am Wochenende beim Treffen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Lima, so Reuters. "Wenn die Schwankungen abnehmen, dann werden wir entsprechend die Lage sorgfältig auswerten und womöglich die Gold- und Devisenreserven wieder auffüllen." Derzeit belaufen sich die Währungsreserven auf rund 370 Milliarden Dollar. Früheren Äußerungen zufolge strebt Nabiullina ein Niveau von bis zu 500 Milliarden Dollar an.
Der russische Rubel hat in der abgelaufenen Handelswoche so kräftig zum Dollar aufgewertet wie noch nie in diesem Jahr. Das schürte Spekulationen, dass die Zentralbank die Gunst der Stunde nutzen und ausländische Währungen kaufen könnte. Sie musste in diesem Jahr mehrfach auf dem Devisenmarkt eingreifen und ausländische Währungen verkaufen, um den zeitweise stark gefallenen Rubelkurs zu stützen. Die EU und die USA haben wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine Wirtschaftssanktionen gegen das Land verhängt und den Zugang Russlands zu den internationalen Kapitalmärkten erschwert. Der Rubel geriet dadurch unter erheblichen Abwertungsdruck, zumal auch die Preise für Öl und Gas an den Weltmärkten sanken. Beide Rohstoffe sind russische Exportschlager.