Politik

Ende der Eiszeit: Deutschland und Russland nehmen Petersburger Dialog wieder auf

Russland und Deutschland wollen den Petersburger Dialog wieder aufnehmen. Das Forum war wegen der vorübergehenden Eiszeit ausgesetzt worden. Nun wollen beide Seiten zu einer gewissen Normalität zurückkehren.
25.10.2015 00:11
Lesezeit: 1 min

Der wieder angeschobene „Petersburger Dialog“ - ein deutsch-russisches Gesprächsforum auf zivilgesellschaftlicher Ebene - wird voraussichtlich im kommenden Jahr in St. Petersburg fortgesetzt. Das kündigte Wiktor Subkow, russischer Co-Vorsitzender des Forums, am Freitag in Potsdam an. „Es geht jetzt um Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit“, sagte er.

Wegen der Krim-Annexion im Vorjahr war das Diskussionsforum, das früher mit den deutsch-russischen Regierungskoalitionen verbunden war, ausgesetzt worden. Erstmals trafen sich jetzt wieder rund 200 hochrangige deutsche und russische Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. In mehreren Arbeitsgruppen diskutierten sie über verschiedene Themen.

Betont wurde die Bedeutung des offenen Dialogs der Zivilgesellschaft. Subkow, früherer russischer Ministerpräsident, kritisierte, dass Russland immer wieder als Aggressor in der Ukraine dargestellt werde. „Man muss die Dinge beim richtigen Namen nennen und Schlussfolgerungen daraus ziehen“, sagte er.

Der deutsche Co-Vorsitzende Ronald Pofalla betonte, beide Länder müssten sich gemeinsam den Herausforderungen stellen. Man sollte einander unvoreingenommen gegenüber treten. Hoffnungen setze man vor allem in die junge Generation. „Junge Leute müssen das jeweils andere Land kennenlernen“, sagte der frühere Kanzleramtsminister.

2016/2017 solle zum deutsch-russischen Jugendjahr werden. Der gegenseitige Austausch von Schülern und Jugendlichen werde deutlich intensiviert. Bislang nehmen an den Programmen jährlich rund 15000 junge Menschen teil.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...