Technologie

Diamant-Staub am Himmel soll Erderwärmung verhindern

Diamanten-Staub in der Luft soll die Erderwärmung stoppen, so Harvard-Forscher. Die glänzenden Partikel könnten demnach das Sonnenlicht reflektieren und so den Planeten vor der Überhitzung retten. Die Kosten für das Material könnten bald sinken, da Diamanten immer einfacher künstlich hergestellt werden können.
04.11.2015 10:15
Lesezeit: 1 min

Harvard-Forscher haben eine Lösung gegen den Klimawandel vorgestellt: Diamantenstaub in der Luft zu verteilen könne demnach die Erderwärmung aufhalten. Man müsse nur Milliarden von Dollar für den Staub investieren und diesen am Himmel verteilen. Die glänzenden Partikel würden das Sonnenlicht effektiv reflektieren und so den Planeten vor dem Überhitzen retten.

Dies ist nicht der erste Ansatz, die Erderwärmung durch Kühlung zu stoppen: Eine Alternative zu der offensichtlich mühsameren Methode, die Menschheit dazu zu bringen, jene Aktivitäten herunterzuschrauben, die den Planeten aufheizen.

Bisherige Ansätze zum so genannten Geo-Engineering hatten jedoch oft das Problem, dass die Stoffe, die in der Luft verteilt werden sollten, potentiell giftig sind. Aus diesem Grund ist etwa der Ansatz aus China, Schwefelsalz-Spray am Himmel zu verteilen, langfristig zu gefährlich. Das so gebildete Sulfat-Dioxid kühlt die Luft, könnte jedoch dafür im Nebeneffekt die untere Stratosphäre aufheizen.

Die Erfahrungen aus China haben die Forscher auf eine ähnliche Idee, jedoch mit ungefährlicheren –dafür weitaus teureren Materialien gebracht: Sie wollen für Milliarden von Dollar tonnenweise Diamantenstaub mit Aluminium-Partikel versetzen und in der Atmosphäre verteilen. Pulverisierte Diamanten sind schonender für die Ozonschicht, so die aktuelle Studie der Forscher. Zudem würde dadurch die Stratosphäre nicht aufgeheizt und die Zunahme an diffusem Licht auf der Erdoberfläche wäre auch weniger gravierend als mit den Sulfat-Salzen.

Einen kleinen Haken hat das neue Material jedoch dennoch: Diamanten sind teuer. Allerdings sind die Forscher überzeugt, dass dies sich wegen der verbesserten Methoden zur Herstellung künstlicher Diamanten bald ändert: Bis zum Jahr 2065, wenn die Erdbevölkerung die 10-Milliarden-Grenze erreicht, würde es demnach nur noch 5 Dollar pro Person kosten, 450.000  Tonnen der Nanopartikel ins Weltall zu schießen, erklären die Forscher im Fachmagazin Nature.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweifel nach dem Jobwechsel? So sollten Sie reagieren - die besten Tipps
25.05.2025

Ein Jobwechsel bringt Chancen – aber manchmal auch Enttäuschungen. Was tun, wenn der neue Job nicht hält, was er verspricht? Wann ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abkopplung von den USA: Wann erhebt die EU Zölle gegen China?
25.05.2025

Die USA nähern sich China taktisch an – strategisch aber bleibt das Ziel dasselbe: sich von chinesischem Import Schritt für Schritt...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmspritzen: Wie Ozempic, Wegovy und Co. in den Fokus von Kriminellen geraten
25.05.2025

Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy sind gefragt wie nie – doch die Schattenseiten nehmen zu. Kriminelle nutzen die Situation aus. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt und Mittelstandsfinanzierung: Wie Unternehmer in Unternehmer investieren
25.05.2025

Der Kreditmarkt wandelt sich: Immer mehr Mittelständler finanzieren sich abseits der Banken – private Investoren schließen die Lücke....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Diesel-Preisvergleich: Neue Plattform zeigt, wie viel Diesel wirklich kostet
25.05.2025

Kraftstoffpreise im Transportsektor sind ein Mysterium – oft verschleiert, manipuliert oder schlicht falsch verstanden. Ein Start-up will...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führen im Blindflug: Warum Unternehmen jetzt entschlossener handeln müssen
25.05.2025

Geopolitik, Digitalisierung, Rezessionsangst – Unternehmen stehen unter massivem Druck. Doch wer auf alte Strategien setzt, verliert....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wie London und Brüssel ihre Beziehung neu beleben wollen
25.05.2025

Brüssel und London nähern sich nach Jahren des Stillstands wieder an. Ein neues Partnerschaftsabkommen soll gemeinsame Interessen...

DWN
Immobilien
Immobilien Sturm auf Russlands Wohnimmobilienmarkt: Kaufen wie Mieten wird unerschwinglich
25.05.2025

Der russische Wohnungsmarkt gerät zunehmend unter Druck: Mit der drastischen Anhebung der Leitzinsen, dem Auslaufen staatlicher...