Technologie

Google steigt in das Musik-Geschäft ein

Lesezeit: 1 min
13.11.2015 13:18
Googles Videoportal YouTube will sich im boomenden Musik-Streaming-Markt mit einer eigenen Musik-App für Apples iPhones und Android-Smartphones positionieren. Zunächst ist das neue Angebot nur in den USA verfügbar. Die Basisvariante ist werbefinanziert und kostenlos, für rund 10 Dollar im Monat bietet YouTube mit «YouTube Red» auch eine werbefreie Variante an.
Google steigt in das Musik-Geschäft ein
YouTube Music wird vorerst nur in den USA verfügbar sein. (Foto: Screenshot: Youtube)

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Googles Videoportal YouTube will sich im boomenden Musik-Geschäft mit einer eigenen streamenden Musik-App für Apples iPhones und Android-Smartphones positionieren. Zunächst ist das neue Angebot nur in den USA verfügbar. Die Basisvariante ist werbefinanziert und kostenlos, für rund 10 Dollar im Monat bietet YouTube mit „YouTube Red“ auch eine werbefreie Variante an.

Das Videoportal YouTube steigt in den Markt für Musik-Streaming aus dem Internet ein. Die nach dem Mutterhaus Google und dem sozialen Netzwerk Facebook am dritthäufigsten besuchte Website der Welt bietet seit Donnerstag in den USA auf YouTube Music Songs mit und ohne Video an. Nutzer können mühelos zwischen beiden Varianten wählen. YouTube Music zielt vor allem auf mobile Nutzer von YouTube.

Diese Nutzer können nun Videos abschalten und nur die Musik laufen lassen – und verbrauchen so nicht viel Batterie oder Datenvolumen. „Die meisten Leute, die in den USA Musik hören, tun das im Auto“, sagte dazu YouTube-Entwickler T. Jay Fowler. Angewählte Titel werden bei YouTube Music zwischengespeichert und können so auch ohne Internetverbindung gehört werden.

Auf eigenen „Kanälen“ können Nutzer sich neue und möglicherweise ihrem Geschmack entsprechende Titel vorschlagen lassen und dabei einstellen, wie experimentierfreudig sie sein wollen. Neben Originalstücken von Künstlern sollen Cover-Versionen, Konzertmitschnitte und Amateurbeiträge von anderen Nutzern angeboten werden. „Der Zauber von YouTube Music ist der riesige Fundus“, sagte Fowler. „Wir wollen nicht einfach ein weiterer Wettbewerber sein, sondern stattdessen noch mehr Menschen für das Streamen von Musik begeistern.“

YouTube Music wird vorerst nur in den USA verfügbar sein. Kunden des Premiumdienstes YouTube Red, der erst Ende Oktober an den Start gegangen war, bekommen für den Abo-Preis von knapp zehn Dollar pro Monat auch YouTube Music, und zwar werbefrei. Für andere Nutzer ist der Dienst zwar kostenlos, aber von Werbung unterbrochen.

Streaming wird für die Musikindustrie ein immer wichtigerer Vertriebskanal. Die Universal Music Group, das weltweit größte Musiklabel, machte im vergangenen Quartal erstmals mehr als die Hälfte seiner Einnahmen aus dem Digitalgeschäft mit der direkt aus dem Internet abgespielten Musik. Derzeit größter Streaming-Anbieter ist das schwedische Spotify mit 75 Millionen Nutzern, von denen 20 Millionen ein kostenpflichtiges Abo haben.

Musiker klagen, dass die Methode im Musik-Geschäft keine ausreichenden Einnahmemöglichkeiten biete. YouTube selbst wurde schon vor Einführung seines Streamingangebotes kritisiert, dass auf der Website zu viele Titel kostenfrei zu finden seien. In seinem Blog teilte YouTube zuletzt mit, das Videoportal und Google hätten mittlerweile über drei Milliarden Euro an die Musikindustrie überwiesen. „Ich möchte alle Nutzer daran erinnern, dass Musik einen eigenen Wert hat, und es sich lohnt, dafür zu zahlen“, sagte Entwickler Fowler.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Stabilität vor neuen Impulsen – wie sollten Anleger reagieren?
06.12.2024

Rohstoffexperten haben derzeit Gold genau im Blick, weil der Goldpreis aktuell wenig Bewegung zeigt. Institutionelle Investoren und...

DWN
Panorama
Panorama Wort des Jahres 2024: Ampel-Aus
06.12.2024

Die Wahl zum Wort des Jahres 2024 spiegelt das gesellschaftliche und politische Geschehen wider. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat...

DWN
Politik
Politik Taurus-Lieferung: FDP drängt auf Marschflugkörper für die Ukraine
06.12.2024

Die FDP versucht einen neuen Vorstoß: Im Bundestag wird erneut über einen Antrag zur Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Industrieproduktion sinkt weiter – Schwäche der Autobranche belastet
06.12.2024

Die Industrieproduktion in Deutschland bleibt in der Krise und startet schwach ins Schlussquartal. Im Oktober kam es überraschend zu einem...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung gestürzt - Sozialisten zeigen sich offen für Sondierungsgespräche
06.12.2024

Nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung in Frankreich signalisieren die Sozialisten ihre Bereitschaft zu Sondierungsgesprächen. „Ich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neueinstellungen: Jeder zweite Deutsche kündigt noch in der Probezeit - warum?
06.12.2024

Von der Euphorie zur Ernüchterung: Falsche Vorstellungen, schlechte Chefs, zu hoher Stress – viele Mitarbeiter sind schon in den ersten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Vorsprung durch Weitblick - warum BMW das Tal der Tränen verlässt
06.12.2024

Es läuft nicht gut für die deutsche Automobilindustrie. Immerhin aber gibt es punktuell Lichtblicke – vor allem bei BMW in München....