Bei dem Anti-Terror-Einsatz nördlich von Paris sind zwei Menschen getötet worden. Dies sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch in Saint-Denis. Sieben Menschen seien festgenommen worden.
Eine Frau habe sich in Saint-Denis nördlich der Hauptstadt selbst in die Luft gesprengt, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch unter Berufung auf Polizeikreise. Mehrere Verdächtige hatten sich in einer Wohnung verschanzt.
Bei dem Anti-Terror-Einsatz nördlich von Paris sind nach einer ersten Bilanz fünf Polizisten leicht verletzt worden. Es handele sich um Mitglieder einer Spezialeinheit, teilte die Polizei am Mittwochvormittag auf Twitter mit. Der stundenlange Einsatz dauerte nach Angaben der Polizei am Vormittag noch an, der Grund dafür war zunächst nicht klar. Der Zugriff richtete sich gegen den als Drahtzieher der Anschläge mit 129 Todesopfern gesuchten Islamisten Abdelhamid Abaaoud. Dies berichteten mehrere französische Medien unter Berufung auf Ermittler.
Nach einem mehrstündigen Einsatz seit dem frühen Morgen hieß es zunächst, ein Verdächtiger halte sich noch verschanzt. Kurz darauf war dann von zwei Festnahmen die Rede. „Die Aktion ist dabei, beendet zu werden“, teilte Justizministerin Christiane Taubira gegen 8.00 Uhr auf Twitter mit. Ein Polizeisprecher wollte gegenüber der dpa keine Angaben zu der Operation der Spezialkräfte machen, solang diese noch andauere.
Der Einsatz spielte sich in einem Viertel im Zentrum des nördlichen Pariser Vororts ab, das nur etwa eineinhalb Kilometer vom Stade de France entfernt liegt. Dort hatten sich am Freitag als Teil der blutigen Terrorwelle drei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
Die Polizei rief die Menschen in der Gegend auf, zu Hause zu bleiben. Die Stadt Saint-Denis kündigte an, die Schulen in dem Bereich blieben geschlossen. In den Straßen bezogen zahlreiche Soldaten Stellung.