Politik

Martin Schulz fordert gemeinsame Einlagen-Sicherung in EU

Lesezeit: 1 min
20.11.2015 23:34
EU-Präsident Martin Schulz fordert die Vergemeinschaftung der Einlagensicherungssysteme. Es gebe keine Alternative zur Bankenunion. Andernfalls wären die Sparer und Steuerzahler ungeschützt dem nächsten Sturm an den Finanzmärkten ausgesetzt, so Schulz.
Martin Schulz fordert gemeinsame Einlagen-Sicherung in EU

EU-Präsident Martin Schulz hat die komplette Umsetzung der Bankenunion in Europa angemahnt. Von der Bundesregierung erwartet der Sozialdemokrat ein Ende der Blockade der einheitlichen europäischen Einlagensicherung.

Mit einer unfertigen Bankenunion wäre Europa bei einer neuen Finanzkrise auch wegen leerer öffentlicher Kassen deutlich schlechter aufgestellt als 2009, sagte Schulz am Freitag in Berlin auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung. „Die Sparer und Steuerzahler wären ungeschützt dem nächsten Sturm an den Finanzmärkten ausgesetzt.“ Nochmals könne die Gesellschaft eine steuerfinanzierte Bankenrettung nicht verkraften.

Die gemeinsame Einlagensicherung ist in Deutschland umstritten. Bundesregierung und die Kreditwirtschaft fürchten, bei einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherungssysteme würden die bereits vorhandenen deutschen Rettungstöpfe in die Haftung für Schieflagen ausländischer Banken genommen.

Ohne eine gemeinsame Einlagensicherung als dritte Säule wäre die Bankenunion unvollständig, betonte Schulz. An einer Versicherung müssten alle teilnehmen. Sonderregelungen für deutsche Sparkassen oder Volksbanken dürften nicht dazu führen, dass das Prinzip der Bankenunion aufgegeben werde. Dass deutsche Steuerzahler für andere zahlen müssten, sei eine unlautere Behauptung.

Gerade 16 der 28 EU-Staaten – darunter Deutschland – hätten die Richtlinie der Bankenabwicklung umgesetzt und nur elf Staaten die Richtlinie zu den Einlagensicherungssystemen, kritisierte Schulz: „Momentan aber hapert es an einigen Stellen gewaltig.“

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...