Finanzen

Bank of England: Faule Kredite in China sind Risiko für Weltwirtschaft

Das eigentliche Risiko für die Weltwirtschaft gehe von China aus, so die Bank of England. Dort gebe es aufgrund des Kreditwachstums ein hohes Risiko für faule Kredite.
23.11.2015 01:08
Lesezeit: 1 min

Der Chef der britischen Notenbank (BoE), Mark Carney, sagt, dass die Briten sich auf eine Zinserhöhung im kommenden Frühjahr vorbereiten müssen. Die heimische Wirtschaft sei stark genug, um eine Leitzinserhöhung zu verkraften, sagte er im Gespräch mit Bloomberg. Damit gibt Carney einen Hinweis für Anleger, die noch große Zweifel am Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung seit acht Jahren haben.

Der Leitzins liegt derzeit bei 0,5 Prozent. Im währungspolitischen Ausschuss der BoE gibt es derzeit nur ein Mitglied, das sich für eine Leitzinserhöhung im November einsetzt. Alle anderen Mitglieder sind der Ansicht, dass der zugrunde liegende Preisdruck noch nicht stark genug sei, um eine Leitzinserhöhung zu rechtfertigen. Die Inflation liegt derzeit bei Null. Zuvor fielen die Verbraucherpreise sogar um 0,1 Prozent in den Minusbereich. Meine persönliche Meinung ist, dass wir uns das wegen der importierten Disinflation genau anschauen“, so Carney.

Die Aussicht auf eine Zinserhöhung erhöht das Risiko eines doppelten Drucks auf die Briten, die bereits mit der von Finanzminister Goerge Osborne verordneten fiskalischen Straffung zu kämpfen haben. Der Notenbankchef wies auf die Risiken für die Weltwirtschaft hin, die durch China ausgelöst werden. Das Land versucht, seine exportorientierte Wirtschaft zu transformieren. Die im Inland produzierten Waren sollen künftig weitgehend im Binnenmarkt abgesetzt werden.

Carney weist hierbei auf die Gefahr von faulen Krediten hin. Carney wörtlich: „Jedes Mal, wenn Sie eine sehr starke Zunahme des Kreditwachstums haben - wie in China in und im nicht-japanischen Asien – müssen wir ab einem bestimmten Zeitpunkt erwarten, dass es auch eine Erhöhung fauler Kredite geben wird.“ Die Folge wäre eine weitere Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums, die in einer weltweiten Rezession münden könnte.

Großbritannien und China schmieden aktuell eine wirtschaftliche und politische Allianz. Der Regierung in London kommt es vor allem darauf an, chinesische Infrastruktur- und Energieinvestitionen anzuziehen.

China will etwa 2,7 Milliarden Euro in den Bau des Atomkraftwerk-Projekts Hinkley Point investieren.

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