Politik

Putin bewahrt die Nerven und schlägt gemeinsamen Generalstab vor

Russland reagiert pragmatisch auf den Abschuss einer Maschine durch die Türkei: Moskau schlägt einen gemeinsamen Generalstab Russlands, der USA und der Türkei vor. Offenbar hat US-Präsident Obama am Dienstag den türkischen Präsidenten Erdogan in die Mangel genommen.
25.11.2015 09:58
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien ist Moskau nach Angaben seines Botschafters in Paris zur Einrichtung eines „gemeinsamen Generalstabs“ mit den USA, Frankreich und anderen Ländern wie selbst der Türkei bereit. „Wir sind bereit, (...) zusammen Luftangriffe auf Positionen von Daesch zu planen“, wie der IS auch genannt wird, sagte Botschafter Alexander Orlow am Mittwoch dem französischen Radiosender Europe 1. Russland fliegt seit September Luftangriffe in dem von den USA angefachten Krieg, der mittlerweile die ganze Region erfasst hat.

Die Gesprächsbereitschaft der Russen dürfte auch auf eine Verständigung zwischen Obama und Putin zurückzuführen sein: Ungewohnt schnell haben die Amerikaner eingeräumt, dass die russische Maschine über Syrien abgeschossen wurde. Die Türkei hatte gestern eine Geschichte in Umlauf gebracht, wonach die Maschine über der Türkei und nach zehn Warnungen abgeschossen worden sei. Diese Geschichte wurde nun von den eigenen Verbündeten als Märchen entlarvt.

Obama hat am Dienstag offenbar dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Leviten gelesen. Wie das US-Präsidialamt am Dienstagabend mitteilte, mahnte Obama Erdogan, dass die Lage nicht eskalieren dürfe. Es müssten Vorkehrungen getroffen werden, damit sich solch ein Vorfall nicht wiederhole.

Diese Entwicklung bestätigt, dass die Operation auf die Geheimdienste zurückzuführen ist, die mittlerweile längst ein Eigenleben entwickelt haben. Obama will den Krieg in Syrien beenden und arbeitet pragmatisch und vernünftig mit Putin zusammen. Die Geheimdienste und die Nato fürchten allerdings, dass die russische Führerschaft in Syrien ihre eigenen Machenschaften aufdecken könnte: Dazu gehört insbesondere eine enge Zusammenarbeit mit Terroristen. Die Türkei spielt in diesem Zusammenhang eine besonders unrühmliche Rolle.

Die Russen wollen aber dennoch auf Nummer Sicher gehen: Noch am Dienstagabend wurde ein Raketenkreuzer vor die syrische Küste geschickt. Sein Auftrag: Alles sofort zu zerstören, was eine Bedrohung für die russischen Flugzeuge bedeutet. 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...