Politik

Kurswechsel: Saudi-Arabien sieht Öl-Preis bei 80 Dollar

Saudi-Arabien bereitet einen Kurswechsel in der Ölpreis-Politik vor. Kurz vor dem Opec-Treffen warnen die Saudis, der anhaltende Preisverfall gefährde die Investitionen in der Branche. Ein Preisniveau zwischen 60 und 80 Dollar pro Fass wäre hingegen ideal, um die Nachfrage zu fördern.
27.11.2015 02:40
Lesezeit: 1 min

Die Saudis bereiten vor dem Opec-Treffen kommende Woche einen Kurswechsel in der Ölpreis-Politik vor. Sie warnen vor den Gefahren künftiger Lieferengpässe, da die Branche durch den Preisverfall nicht mehr in neue Projekte investiert. Die Preise seien stärker gefallen als sie je vorausgesehen hätten, so der Saudische Prinz Abdulaziz bin Salman al-Saud. Er warnte, dass die für die Ölversorgung in Zukunft nötigen Investitionen nicht „zu jedem Preis“ gemacht werden können. „Die Narben einer andauernden Phase niedriger Ölpreise können nicht so leicht ausradiert werden“, zitiert die FT den Minister.

Diese Äußerungen werten Ölexperten demnach als Zeichen, dass die Saudis dem Preisverfall nun doch ein Ende setzen wollen. Hinter geschlossenen Türen sprächen sie darüber, die Preise auf ein Niveau zwischen 60 und 80 Dollar pro Fass zu bringen und dort halten zu wollen, so der FT-Bericht. Dieser Preis sei demnach ideal, um die Nachfrage zu fördern, ohne allzu viel Wachstum in alternative Energieversorgung zu schüren. Analysten gehen davon aus, dass die Strategie der Saudis darin bestehe, durch solche Warnungen als „verbal intervention“ bereits die Preise in die Höhe  zu treiben. Auch die Ausweitung der Ölförderung in Saudi-Arabien hat sich nach den Rekordwerten im Juni bereits abgemildert und ist im Oktober von 10,6 auf 10,3 Millionen Barrel pro Tag gesunken.

Der Konkurrenzkampf mit Russland um den chinesischen Markt spiele dabei eine Rolle, ebenso die Erwartung wachsender Ölexporte aus dem Iran nach der Aufhebung der Sanktionen, so die FT. Zudem wollen die Saudis demnach die schwächeren Opec-Staaten wie Venezuela und Ecuador vor dem Opec-Treffen nicht mit möglichen Preisen unter 40 Dollar pro Fass verschrecken.

Saudi-Arabien Ölminister hatte Ende des vergangen Jahres noch gesagt, dass das Königreich den Ölpreis nicht länger stützen würde, da es genug davon habe die eigene Produktion zu kürzen nur um teureren Rivalen Preise von 100-Dollar pro Fass zu sichern. Selbst wenn der Ölpreis auf 20 Dollar sinke wolle man diesen Kurs nicht ändern, so Ali al-Naimi damals.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Hybride Kriegsführung auf See – Provokation durch russische Schattenflotte
20.05.2025

Russische Schattenflotten operieren unter dem Radar – bis ein Kampfjet über Estland auftaucht. Litauens NATO-Botschafter fordert jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neue Perspektiven für KMU: EU und Großbritannien planen Handel und Stromkooperation
20.05.2025

Die geplante Annäherung zwischen EU und Großbritannien bietet dem deutschen Mittelstand konkrete Perspektiven – vor allem beim...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Deutscher Aktienindex knackt erstmals 24.000 Punkte – Anleger hoffen auf Entspannung
20.05.2025

Trotz globaler Unsicherheiten und wirtschaftlicher Schwäche in Deutschland hat der Dax ein historisches Hoch erreicht: Erstmals überstieg...

DWN
Politik
Politik Festnahme nach Messerangriff in Bielefeld: Tatverdächtiger in Heiligenhaus gefasst
20.05.2025

Nach einem Angriff auf fünf Menschen in Bielefeld konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter stellen. Der 35-jährige Syrer wurde am...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Arbeitslosigkeit: Wirtschaftskrise treibt Arbeitslosenquote auf historisches Hoch
20.05.2025

Schon im Sommer droht eine neue Welle der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland. Es wird der höchste Anstieg seit 15 Jahren erwartet: Eine...

DWN
Politik
Politik Nach Telefonat mit Putin: Trump bringt Friedensgespräche im Vatikan ins Spiel
19.05.2025

Donald Trump plant überraschend Gespräche zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan. Kommt es jetzt zum Durchbruch im Ukraine-Krieg...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zum Wochenstart erreicht
19.05.2025

Der DAX erreicht ein neues Rekordhoch und überrascht Anleger mit starker Dynamik. Doch was steckt hinter dem Höhenflug am Aktienmarkt –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor dem Kassensturz: Schuldenkollaps rückt näher - was bedeutet das für die globale Wirtschaft?
19.05.2025

Die USA taumeln auf einen finanziellen Abgrund zu: Moody’s entzieht der Supermacht das Top-Rating, Investoren fliehen, und der Kongress...