Der Chef der österreichischen Erste-Bank Andreas Treichel kritisiert die Niedrigzins-Politik der EZB deutlich: „Die Niedrigzinsphase ist eine Enteignung für Sparer in ganz Europa“, zitiert Die Presse Treichl.
Zudem sei es „extrem problematisch“, dass nicht einmal gutverdienende Personen ein kleines Vermögen aufbauen können. Die EZB würde Staaten mit mäßiger Bonität helfen, „meinem Geschäft und meinen Kunden schadet aber die EZB.“ Derzeit müsse man reich sein, um noch reicher zu werden, so der Bankchef.
Die EZB führt ihre großangelegten Anleihen-Käufe weiter fort. Die EZB nahm in der Woche bis zum 27. November Staatsanleihen der Euro-Länder im Ausmaß von 13,75 Milliarden Euro vor, wie die EZB am Montag in Frankfurt mitteilte. In der Vorwoche waren es noch 12,57 Milliarden Euro.
Seit Beginn der Käufe im März erwarben die EZB und die nationalen Zentralbanken damit insgesamt Staatsbonds im Volumen von 445,45 Milliarden Euro. Das Programm soll bis September 2016 laufen und dann - Pfandbriefe und Hypothekenpapiere eingeschlossen - eine Größenordnung von 1,14 Billionen Euro erreichen. Um Weihnachten herum wollen sie die Käufe zeitweise aussetzen.
Die EZB will mit den Bond-Käufen Banken dazu bewegen, mehr Kredite an Unternehmen und Haushalte zu vergeben. Das würde die Konjunkturentwicklung beflügeln und so die zuletzt hartnäckig niedrige Teuerung im Euro-Raum nach oben treiben. Bei der Inflation blieben die Effekte bislang aber gering. EZB-Chef Mario Draghi hat daher seine Bereitschaft bekräftigt, auf der Ratssitzung am kommenden Donnerstag die Geldschleusen noch weiter zu öffnen. An den Finanzmärkten wird inzwischen fest mit einem solchen Schritt gerechnet.
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