Finanzen

Banken-Chef: EZB enteignet Sparer in ganz Europa

Lesezeit: 1 min
02.12.2015 01:05
Die EZB sorgt für eine Enteignung aller Sparer in Europa, so der österreichische Banken-Chef Andreas Treichl. Nicht einmal gutverdienende Personen können ein kleines Vermögen aufbauen. Derzeit müsse man reich sein, um noch reicher zu werden, so der Bankchef.
Banken-Chef: EZB enteignet Sparer in ganz Europa
Das neue Buch von Michael Maier. (Foto: FBV)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Chef der österreichischen Erste-Bank Andreas Treichel kritisiert die Niedrigzins-Politik der EZB deutlich: „Die Niedrigzinsphase ist eine Enteignung für Sparer in ganz Europa“, zitiert Die Presse Treichl.

Zudem sei es „extrem problematisch“, dass nicht einmal gutverdienende Personen ein kleines Vermögen aufbauen können. Die EZB würde Staaten mit mäßiger Bonität helfen, „meinem Geschäft und meinen Kunden schadet aber die EZB.“ Derzeit müsse man reich sein, um noch reicher zu werden, so der Bankchef.

Die EZB führt ihre großangelegten Anleihen-Käufe weiter fort. Die EZB nahm in der Woche bis zum 27. November Staatsanleihen der Euro-Länder im Ausmaß von 13,75 Milliarden Euro vor, wie die EZB am Montag in Frankfurt mitteilte. In der Vorwoche waren es noch 12,57 Milliarden Euro.

Seit Beginn der Käufe im März erwarben die EZB und die nationalen Zentralbanken damit insgesamt Staatsbonds im Volumen von 445,45 Milliarden Euro. Das Programm soll bis September 2016 laufen und dann - Pfandbriefe und Hypothekenpapiere eingeschlossen - eine Größenordnung von 1,14 Billionen Euro erreichen. Um Weihnachten herum wollen sie die Käufe zeitweise aussetzen.

Die EZB will mit den Bond-Käufen Banken dazu bewegen, mehr Kredite an Unternehmen und Haushalte zu vergeben. Das würde die Konjunkturentwicklung beflügeln und so die zuletzt hartnäckig niedrige Teuerung im Euro-Raum nach oben treiben. Bei der Inflation blieben die Effekte bislang aber gering. EZB-Chef Mario Draghi hat daher seine Bereitschaft bekräftigt, auf der Ratssitzung am kommenden Donnerstag die Geldschleusen noch weiter zu öffnen. An den Finanzmärkten wird inzwischen fest mit einem solchen Schritt gerechnet.

***

DWN-Herausgeber Michael Maier erklärt in seinem neuen Buch, warum die finanzielle Repression Teil der modernen Kriegsführung ist. Die Staaten brauchen Geld, um ihre militärischen Abenteuer zu finanzieren. Weil die meisten Staaten pleite sind, müssen sie sich das Geld mit immer schärferen Methoden bei Sparern, Anlegern und Steuerzahlern holen.

Michael Maier: „Das Ende der Behaglichkeit. Wie die modernen Kriege Deutschland und Europa verändern“. FinanzBuch Verlag München, 228 Seiten, 19,99€.

Bestellen Sie das Buch hier direkt beim Verlag.

Oder kaufen Sie es im guten deutschen Buchhandel das Buch ist überall erhältlich. Wir unterstützen den Buchhandel ausdrücklich, er muss gefördert werden!

Oder bestellen Sie das Buch bei Amazon.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...