Politik

USA bauen Luftwaffenstützpunkt in Kurden-Region in Syrien

Lesezeit: 1 min
18.12.2015 00:41
Die USA bauen in Syrien ihren ersten Luftwaffenstützpunkt. Dieser soll sich in der nördlichen Kurden-Region befinden. Die Amerikaner wollen die militärischen Einsätze in der Region offenbar nicht weiter dem Nato-Partner Türkei überlassen.
USA bauen Luftwaffenstützpunkt in Kurden-Region in Syrien
Die Region Hasaka befindet sich im Nordosten Syriens. (Google Maps, DWN)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die USA wollen auf einem aufgelassenen Flughafen in der syrischen Kurden-Region Hasaka einen Luftwaffenstützpunkt errichten. Das Gelände soll zu diesem Zwecke massiv erweitert und modernisiert werden. Bisher wurde eine Startbahn mit einer Länge von 2,5 Kilometer erbaut, berichtet i24 News.

Die USA wollen den neuen Stützpunkt nutzen, um möglichst schnell militärisch eingreifen zu können und ihre Verbündeten mit Nachschub zu beliefern. Russland verfügt hingegen über einen Luftwaffenstützpunkt in der Region Latakia/Kkmeimim. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte in der vergangenen Woche angekündigt, eine Expeditions-Gruppe gründen zu wollen, die Spezialoperationen im Irak und Syrien durchführen soll.

Die Amerikaner wollen mit dem Stützpunkt offenbar selbst bestimmen, wie die Operationen in Syrien und dem Irak militärisch durchgeführt werden. Bisher hat US-Präsident Barack Obama den Einsatz von Bodentruppen ausgeschlossen. Es ist allerdings denkbar, dass das Vorgehen mit den Russen koordiniert ist.

Denn allen Kriegsparteien ist klar, dass ein Waffenstillstand in der Region ohne Bodentruppen kaum durchsetzbar ist. Dennoch wollen die USA Alleingänge aus den Reihen der Nato verhindern - wohl auch, weil die russische Präsenz in der Region seit der Intervention von Russlands Präsident Wladimir Putin zu stark ist, um ohne oder gar gegen die Russen zu agieren.

Daher hat auch US-Vizepräsident Joe Biden in einem ungewöhnlich deutlichen Statement die Türkei aufgefordert, sich aus der Region zurückzuziehen. Biden sagte in einem Gespräch mit dem irakischen Premier Haider Al-Abadi, dass die USA die Souveränität des Irak respektieren würden.

Für Syrien gilt dies offenbar nicht. Es kann nämlich nicht angenommen werden, dass die neue Luftwaffenbasis mit der Zustimmung von Syriens Präsident Baschar al-Assad errichtet wird.

Bemerkenswert: Die erneute Zurechtweisung von Ankara erfolgte einen Tag, nachdem die Türkei gemeldet hatte, dass der IS mehrere türkische Soldaten im Nordirak verletzt habe.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...