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Terror-Gefahr: Moskau schließt Roten Platz für Silvester-Party

Die Moskauer Polizei hat die Silvester-Party am Roten Platz abgesagt. Der Grund ist die Sorge wegen eines möglichen Terror-Anschlags. In Berlin findet die geplante Party am Brandenburger Tor dagegen wie geplant statt.
29.12.2015 20:39
Lesezeit: 1 min

Offenbar aus Furcht vor Anschlägen bleibt der Rote Platz in Moskau in der Silvesternacht erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Jeder, der sich zu dem Platz begebe, um auf den Anbruch des neuen Jahres zu warten, werde von der Polizei fortgeschickt, wurde Moskaus Sicherheitschef Alexej Majorow am Montag auf der Rathaus-Website zitiert. Für gewöhnlich versammeln alljährlich sich tausende Moskauer und Touristen auf dem Platz, wenn dort zum Jahreswechsel die Kreml-Glocken läuten.

Offizielle Begründung für die Schließung: Auf dem Platz findet ein Konzert statt, das vom staatlichen TV-Sender Kanal Eins aufgezeichnet wird und bei dem nur geladene Gäste zuhören dürfen. Der Grund dürfte jedoch die Sorge der Behörden sein, dass es zu einem Terror-Anschlag kommen könnte. Die Schließung des Roten Platzes komme "einer Schließung des Times Square in New York gleich", sagte der frühere Abgeordnete Alexander Kliukin dem Radiosender Kommersant. Russland hat durch seine Intervention in Syrien die Terror-Miliz IS in die Defensive gedrängt und sieht sich daher als potentielles Ziel für einen Anschlag.

Nach den islamistischen Anschlägen in Paris wurden auch in Russlands Hauptstadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Schon der Absturz einer russischen Passagiermaschine über Ägypten Ende Oktober, bei dem 224 Menschen ums Leben gekommen waren, hatte die Angst steigen lassen. Es sei kein Geheimnis, dass Moskau "ein Wunschziel für einen Anschlag internationaler Terroristen ist", sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin kürzlich.

In Berlin wird dagegen die traditionelle Silvester-Party am Brandenburger Tor wie geplant stattfinden. Die Polizei geht davon aus, durch verstärkte Kontrollen im Vorfeld die Risiken kontrollieren zu können. Die Veranstalter teilen mit: "Es werden an den Eingängen aus Sicherheitsgründen Personenkontrollen durchgeführt. Feuerwerkskörper jeglicher Art sind strengstens verboten. Alle spitzen und scharfen Gegenstände, sowie Gegenstände, die als Waffen benutzt werden können, dürfen ebenfalls nicht auf die Veranstaltungsfläche mitgenommen werden."

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