Die Aussicht auf ein steigendes Ölangebot aus dem Iran hat die Ölpreise am Freitag fallen lassen. Brent verbilligte sich um bis zu 2,2 Prozent auf 30,21 Dollar je Fass, WTI wurde mit 30,17 Dollar je Barrel 3,3 Prozent niedriger gehandelt. Seit Jahresbeginn sind die Preise bereits um jeweils rund 18 Prozent eingebrochen.
Händlern zufolge spekulieren die Anleger darauf, dass die Internationale Atombehörde dem Iran in ihrem Abschlussbericht bescheinigen dürfte, die Bedingungen des Atomabkommens vom Sommer letzten Jahres erfüllt zu haben. Eine Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran dürfte dann schon bald folgen - die Strafmaßnahmen des Westens hatten die iranischen Ölexporte mehr als halbiert. „Die Rückkehr des Iran an den Ölmarkt erfolgt zum falschen Zeitpunkt - sowohl für den Markt als auch für den Iran“, hieß es in einem Kommentar von Phillip Futures. Es wäre mit Sicherheit idealer, wenn die Preise noch bei 100 Dollar je Barrel liegen würden.
Dem Ölpreis machen seit Monaten das weltweite Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage zu schaffen. Anders als in früheren Jahren haben die Opec-Staaten bislang nicht mit Förderkürzungen reagiert, um den Preis zu stützen. Im Gegenteil: Sie pumpen ebenfalls mehr Öl, um so ihre Marktanteile zu verteidigen. Als Hauptgrund für das Überangebot gilt der Schieferölboom in den USA.