Finanzen

Wall Street: „Es herrschen Angst und Unsicherheit an den Märkten“

Lesezeit: 1 min
20.01.2016 01:52
An der Wall Street herrschen nach Aussage von Analysten Angst und Unsicherheit. Die Märkte realisieren, dass der niedrige Ölpreis ein Indikator für eine weltweite Rezession sein dürfte.
Wall Street: „Es herrschen Angst und Unsicherheit an den Märkten“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem schlechten Jahresstart herrscht an der Wall Street weiter hohe Nervosität. Die US-Börsen schlossen am Dienstag nach einer Berg- und Talfahrt wenig verändert. Für Verunsicherung sorgte, dass sich US-Öl verbilligte. Die Aktienmärkte orientieren sich derzeit stark an der Entwicklung der Rohstoffmärkte. Die Märkte realisieren langsam, dass die Rohstoff-Baisse nachhaltige Folge für die Weltwirtschaft haben wird. Sie ist ein Indikator für eine mögliche globale Rezession.

Im frühen Handel hatten Investoren noch positiv reagiert auf Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dieses wuchs im vergangenen Jahr mit 6,9 Prozent zwar so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Aber am Markt gab es Erleichterung darüber, dass die Rate nicht noch tiefer absackte. Außerdem wird damit gerechnet dass die Führung in Peking die heimische Wirtschaft mit zusätzlichen Stützungsmaßnahmen ankurbeln wird.

"Es herrscht eine riesige Angst und Unsicherheit an den Märkten", sagte Anlagestratege David Carter vom Finanzdienstleister Lenox Wealth Advisors. "Wir brauchen mehr als nur eine gute Wirtschaftsstatistik, um dies zu überwinden."

Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent höher auf 16.016 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 notierte wenig verändert mit 1881 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor dagegen 0,3 Prozent auf fast 4477 Stellen. In Frankfurt ging der Dax 1,5 Prozent fester auf 9664 Punkten aus dem Handel. Am Montag waren die US-Märkte wegen eines Feiertags geschlossen geblieben.

Die Berichtssaison an der Wall Street kommt immer stärker auf Touren. Weitere Geldhäuser legten ihre Quartalszahlen vor. Bank of America rutschten 1,5 Prozent ins Minus, obwohl der Gewinn über den Analystenschätzungen lag. Auch Morgan Stanley schnitt besser ab als erwartet. Die Aktie des Geldhauses zog 1,1 Prozent an.

Applaus gab es zudem für den Krankenversicherer United Health, der ein Einnahmenplus von 30 Prozent im abgelaufenen Vierteljahr bekanntgab. Sein Börsenwert kletterte um drei Prozent.

Enttäuschung löste dagegen der Zwischenbericht von Tiffany aus. Der starke Dollar verhagelte dem Luxusjuwelier das Weihnachtsgeschäft. Der Tiffany-Kurs sackte um fünf Prozent ab.

Twitter -Titel brachen sieben Prozent ein. In mehreren Regionen funktionierte der Kurznachrichtendienst vorübergehend nicht, was das Unternehmen auf eine Softwarepanne zurückführte.

An der New Yorker Börse wechselten rund 1,21 Milliarden Aktien den Besitzer. 1023 Werte legten zu, 2087 gaben nach und 92 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,36 Milliarden Aktien 990 im Plus, 1893 im Minus und 107 unverändert.

Auch an den US-Kreditmärkten lagen die Kurse wenig verändert. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 4/32 auf 101-25/32. Die Rendite stieg auf rund 2,05 Prozent. Der 30-jährige Bond gab nach um 4/32 auf 103-18/32 und rentierte mit 2,82 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...