Niedrigzinsen machen dem österreichische Finanzkonzern Vienna Insurance zu schaffen. Die Prämieneinnahmen sanken im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro, wie Vienna Insurance Group (VIG) am Dienstag mitteilte. Besonders stark sei der Rückgang im Einmalgeschäft in der Lebensversicherung gewesen, da Kunden angesichts der niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten zurückhaltender geworden seien. In der Schaden- und Unfallversicherung seien die Prämien dagegen leicht angestiegen.
Die niedrigen Zinsen stellen alle Versicherungskonzerne vor Herausforderungen. Allianz -Chef Oliver Bäte hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, die Branche müsse sich auf eine lange Phase von Mini-Zinsen einstellen. Kunden bekommen auf ihre angelegten Beiträge bei Lebensversicherern kaum noch Zinsen, weshalb sie andere Anlagemöglichkeiten suchen. Den Versicherern bricht damit eine lange sichere Einnahmequelle weg, sie werden gezwungen ihre Geschäftsmodelle umzubauen.
Die VIG fokussiert sich immer stärker auf Osteuropa, wo das Geschäft noch vergleichsweise gut läuft. Besonders im Baltikum seien die Prämien kräftig gewachsen, teilte VIG mit. Kürzlich hatte der Konzern in Lettland die Sachversicherer Baltikums und BTA Baltic übernommen.