Politik

Hohe Arbeitslosigkeit: Konsumklima in Frankreich lässt nach

Nach Angaben des französischen Statistikamts Insee geben die Konsumenten in Frankreich weniger Geld aus. Grund seien die Terror-Anschläge im November und die hohe Arbeitslosigkeit im Land.
29.01.2016 12:21
Lesezeit: 1 min

Die französische Wirtschaft hat Ende 2015 an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Oktober bis Dezember zwar um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Im Sommerquartal hatte die Wirtschaft aber noch um 0,3 Prozent zugelegt. Ein besseres Ergebnis verhinderte die Zurückhaltung der Verbraucher: Sie gaben 0,4 Prozent weniger für ihren Konsum aus. Die Anschläge im November dämpften dabei die Kauflaune. Zudem sorgt die hohe Arbeitslosigkeit dafür, dass viele Franzosen mit ihrem Geld eher knausern.

Im Gesamtjahr 2015 reichte es in Frankreich nur zu einem Wachstum von 1,1 Prozent - auch wenn dies das stärkste Plus seit 2011 ist. Zum Vergleich: In Deutschland stieg die Summe aller hergestellten Waren und Dienstleistungen im Vorjahr um 1,7 Prozent.

Ökonomen zeigten sich enttäuscht von den Daten aus Frankreich. Die Voraussetzungen seien gut gewesen, sagte Analyst Julien Manceaux von der Großbank ING: Einige Strukturreformen, Steuersenkungen für Haushalte und Firmen, ein schwacher Euro und niedrige Energiepreise. „All das hätte 2015 zum Jahr der Erholung machen sollen.“ Aber die Wirtschaft habe nicht genug Vertrauen gehabt, um zu investieren oder Jobs zu schaffen.

Zuletzt stieg die Arbeitslosigkeit auf den Rekordwert von 3,59 Millionen. Präsident Francois Hollande will zwei Milliarden Euro in die Hand nehmen, um ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl für mehr Beschäftigung zu sorgen. Der Sozialist setzt vor allem auf staatliche Zuschüsse von 2000 Euro für kleine und mittelständische Firmen, die junge Leute oder Arbeitslose für mindestens sechs Monate einstellen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...