Politik

Nach Blockade durch Kiew: Russland stoppt Transit für Frachten aus der Ukraine

Russland reagiert auf die Lkw-Blockade der Ukraine gegen russische Transporter und verweigert Frachten aus der Ukraine die Fahrerlaubnis. Der IWF sieht die Ukraine insgesamt auf einem schlechten Weg: Wegen der massiven Korruption droht der IWF mit dem Ende der Kredite.
15.02.2016 00:27
Lesezeit: 1 min

Dem russischen Verkehrsministerium zufolge sitzen derzeit 100 russische LKWs in der Ukraine fest und mehr als 500 LKWs können von anderen europäischen Ländern aus nicht die Ukraine auf ihrem Weg nach Russland durchqueren. Aber allein vom 11 bis 12. Februar durften bisher 1.038 ukrainische LKWs ohne Schwierigkeiten nach Russland fahren.

Nun reagiert Russland auf diese Schikane: „LKWs , die in der Ukraine angemeldet sind“, dürfen nicht in Russland fahren, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur TASS das russische Verkehrsministerium. Diese Maßnahme werde solange bestehen bleiben, bis die ukrainische Seite vom „illegalen Blockieren der russischen LKws in der Ukraine“ absehe.

Die Einschränkungen in Russland werden der Wirtschaft in der Ukraine weiter schaden. Die Ukraine wandelt ohnehin weiter massiv am Rande des Zusammenbruchs: Das Land riskiert wegen ausbleibender Reformen die Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF). "Ich bin besorgt über die langsamen Fortschritte bei der Verbesserung der Regierungsführung und im Kampf gegen Korruption", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch. Ohne substanzielle neue Bemühungen könne der Fonds seine Hilfen für das Land kaum fortsetzen. In der vergangenen Woche hatte der ukrainische Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius überraschend seinen Rücktritt erklärt. Er begründete das mit grassierender Korruption und Vetternwirtschaft in seinem Land.

Die Ukraine steht finanziell am Abgrund und hält sich nur mit internationalen Krediten über Wasser, für die im Gegenzug aber Gegenleistungen fällig sind. Derzeit wartet die Ukraine auf die Auszahlung einer Kredittranche von 1,7 Milliarden Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüssel bremst Billig-Boom: EU erklärt Temu und Shein den Zoll-Krieg
22.05.2025

Die EU greift zur Zollkeule: Mit einer neuen Pauschalabgabe sollen Temu und Shein ausgebremst werden – doch am Ende zahlen Europas...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien: Banken vergeben deutlich mehr Kredite für Wohnimmobilien
22.05.2025

Die Immobilienpreise waren zeitweise spürbar gefallen, nun kommt der Markt wieder in Fahrt. Verbraucher und Investoren schließen deutlich...

DWN
Finanzen
Finanzen WHO verabschiedet Pandemie-Abkommen inmitten der Finanzkrise: Deutschland sagt weitere Millionen zu
22.05.2025

Der Weltgesundheitsorganisation fehlen in den kommenden zwei Jahren 1,7 Milliarden Dollar (rund 1,5 Mrd Euro), unter anderem, weil die USA...

DWN
Panorama
Panorama Einwanderungsland Deutschland: Jeder vierte Mensch hat einen Migrationshintergrund
22.05.2025

Rund 21,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte haben im vergangenen Jahr in Deutschland gelebt. Das sind vier Prozent mehr als im...

DWN
Politik
Politik AfD Ausschussvorsitz: Schwarz-Rot verhindert AfD-Politiker - Alle sechs AfD-Kandidatin scheitern
22.05.2025

In sechs Ausschüssen des Bundestags hat die Partei „Alternative für Deutschland“ ein Vorschlagsrecht. Wie die SPD haben CDU und CSU...

DWN
Finanzen
Finanzen Erfolgreich in Kunst investieren: Warum Gemälde, Märkte und NFTs neue Anlagechancen bieten
22.05.2025

Wenn Aktien schwanken und Märkte auf Sicht fahren, wird Kunst zur strategischen Alternative. Wie Gemälde, Sammlerstücke und digitale...

DWN
Politik
Politik Russisches Schatten-Schiff vor Polens Küste: NATO greift ein
22.05.2025

Ein russisches Schiff kreuzt verdächtig nahe eines NATO-Kabels in der Ostsee – dann greift ein Bündnisstaat ein. Was steckt hinter dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ohne Bürokratieabbau, kein Handwerk: KMU geben Politik klare Handlungsempfehlung für Bürokratieabbau
22.05.2025

Rund 75 Arbeitstage pro Jahr verlieren Betriebe im Handwerk an produktiver Zeit durch Bürokratie. Eine Studie der Handwerkskammer Dresden...