Politik

Als Strafe: Volkswagen soll in den USA Strom-Tankstellen bauen

Die US-Regierung will Volkswagen zum Aufbau eines Netzes von Stromtankstellen verpflichten. Außerdem soll der Konzern in den USA Elektroautos bauen. Die ungewöhnlichen Zwangsmaßnahmen sind Teil der Strafe, die den USA für Volkswagen wegen der Abgas-Manipulationen vorschwebt.
21.02.2016 10:47
Lesezeit: 1 min

Die US-Behörden fordern von Volkswagen in den Verhandlungen zur Beilegung der Abgasaffäre einem Medienbericht zufolge Engagement für Elektromobilität. In den Gesprächen mit der Umweltbehörde EPA werde diskutiert, ob und in welchem Umfang Volkswagen als ein Teil der Wiedergutmachung von "Dieselgate" schadstofffreie Elektroautos in den USA produzieren könne, berichtet die Welt am Sonntag. Die Fahrzeuge sollten, so die Vorstellungen der amerikanischen Seite, im VW-Werk in Chattanooga (Tennessee) vom Band laufen.

Zudem soll der Autobauer dem Blatt zufolge dazu verpflichtet werden, sich am Aufbau eines Netzes von Stromtankstellen in den USA zu beteiligen. Sollte Volkswagen (VW) zustimmen, kämen weitere Millionenbelastungen auf den Konzern zu. Bei der EPA hieß es laut Zeitung: "Wir befinden uns dabei in andauernden Gesprächen." Für die US-Behörden wäre ein Engagement Volkswagens ein Hebel, die bislang schleppend anlaufende Elektromobilität im Land voranzubringen. Das selbst gesteckte Ziel, bis Ende 2015 eine Million Elektroautos auf amerikanischen Straßen zu haben, hat die US-Regierung um Längen verfehlt. Vor einem Jahr waren gerade mal 280.000 Stromer in den USA registriert. Noch dünner ist die Bilanz beim Aufbau eines Ladesäulennetzes. Ein VW-Sprecher sagte am Samstag, dass der Autobauer weiter Gespräche mit der EPA führe. Man kommentiere den Inhalt dieser Beratungen nicht.

Das Konzept Volkswagens für die Umrüstung der 500.000 mit der Schummelsoftware ausgestatteten Autos steht dem Blatt zufolge derweil. Rund 100.000 Fahrzeuge sollen zurückgekauft werden. Bei etwa 50.000 Autos der neuesten Generation reiche ein Software-Update, und in 350.000 Fahrzeuge solle ein neuer Katalysator eingebaut werden. Der sei zwar bereits entwickelt, muss aber seine Alltagstauglichkeit und seine Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum noch beweisen. Derzeit würden die Katalysatoren auf Prüfständen der EPA getestet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...