Im Streit um das weitere Vorgehen in der Flüchtlingskrise hat die griechische Regierung einen Besuch von Österreichs konservativer Innenministerin Johanna Mikl-Leitner abgelehnt, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag bekanntgab.
Eine Quelle im Außenministerium in Athen bestätigte am Freitag einen Medienbericht, wonach eine entsprechende Anfrage Wiens zurückgewiesen worden sei. Am Tag zuvor hatte Griechenland seine Botschafterin in Österreich zu Konsultationen zurückgerufen.
„Einseitige Initiativen zur Lösung der Flüchtlingskrise, zusammen mit Verletzungen des internationalen Rechts und des Europäischen Besitzstand der Mitgliedsstaaten der EU, sind Praktiken, die die Grundlagen und den Prozess der europäischen Integration untergraben können“, teilte das griechische Außenministerium am Donnerstag nach Abzug der Botschafterin mit.
Der gesunde Menschenverstand diktiere, dass eine wirksame Behandlung dieses komplexen Problems von den Grundsätzen der Solidarität und der gerechten Lastenteilung bestimmt werden sollte, so die griechische Seite zum Abzug der Botschafterin am Donnerstag.
Beim EU-Innenministertreffen am Donnerstag in Brüssel hatte Mikl-Leitner gesagt, wenn Griechenland seine Grenze nicht schützen könne, stelle sich die Frage, ob diese „weiterhin Außengrenze sein“ könne.