Die Hoffnung auf neue Konjunkturstützen in China hat am Dienstag für Auftrieb an den Aktienmärkten in Fernost gesorgt. Enttäuschende Industriedaten aus der Volksrepublik schürten bei Anlegern die Spekulation, dass die Regierung weiteres Geld in die Wirtschaft pumpt. Zugleich hielten sie allerdings die Sorge um den Zustand der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft wach. Chinas Notenbank hatte am Tag zuvor erneut den Banken mehr Spielraum zur Vergabe von Krediten verschafft, um die Konjunktur zu stimulieren. „Das sollte dabei helfen die Stimmungslage am Markt in nächster Zeit zu unterstützen“, sagte Barclays-Analyst Jian Chang.
In Tokio machte der Nikkei-Index im Handelsverlauf anfängliche Verluste wieder wett und schloss knapp 0,4 Prozent höher bei 16.085 Punkten. Angesichts des starken Yen, der vor allem Exportfirmen belastet, blieb die Stimmung allerdings verhalten. Die Börse in Schanghai legte 1,7 Prozent zu, der Index für die wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen gewann 1,8 Prozent. Auch an den meisten anderen asiatischen Aktienmärkten ging es bergauf. Der MSCI-Index für die Region Asien/Pazifik unter Ausschluss Japans notierte mehr als ein Prozent höher.
Negative Daten kamen am Dienstag sowohl von Chinas Industrie- als auch Dienstleistungssektor. Die chinesische Industrie schrumpfte im Februar überraschend stark. Damit wachsen auch Zweifel, ob es der Regierung gelingt, die Überkapazitäten in der Industrie abzubauen, ohne gleichzeitig einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit auszulösen. Der Dienstleistungssektor konnte zwar im Gegensatz zur Industrie weiter leicht zulegen; allerdings war das Wachstum so gering wie zuletzt 2008.
Der Euro notierte im asiatischen Devisenhandel zum Yen auf dem schwächsten Stand seit fast drei Jahren und lag zwischenzeitlich bei 122,08 Yen. Zum Dollar notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0873 Dollar.
Der deutsche Leitindex startete am Dienstagmorgen mit leichten Gewinnen von rund 0,5 Prozent in den Handelstag.