Gemischtes

Internet-Verwaltung will sich von US-Kontrolle lösen

Die US-Regierung soll die Aufsicht über die Internetverwaltung ICANN verlieren. Die Behörde zur Vergabe von Domains stand seit der Gründung unter der Kontrolle des amerikanischen Handelsministeriums. Künftig sollen internationale Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam das System überwachen.
11.03.2016 14:33
Lesezeit: 1 min

Der Plan, die Aufsicht der US-Regierung über die Internet-Verwaltung ICANN zu beenden, nimmt konkrete Formen an. Die ICANN stellte nach langer Entwicklung schließlich bei einem treffen in Marokko den Vorschlag für neue Regelung vor. Dabei sollen in einer komplexen Struktur die Interessenvertretungen von Nutzern, Unternehmen und Regierungen austariert werden. Der Vorschlag wurde am Donnerstag der US-Regierung übergeben.

Er sehe gute Chancen, dass das neue System stehen könne, bis Ende September der aktuelle Vertrag mit dem US-Handelsministerium ausläuft, sagte Thomas Rickert vom deutschen Internet-Verband eco der Deutschen Presse-Agentur.

Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) verwaltet unter anderem das System der Domain-Endungen wie .com und steht seit Gründung 1998 unter Aufsicht des US-Handelsministeriums. Die US-Regierung kündigte im März 2014 an, die Aufsichtsfunktion zum Ablauf des damaligen Vertrags im September 2015 aufzugeben. Der ICANN gelang es jedoch nicht, rechtzeitig eine Nachfolgelösung auf die Beine zu stellen und die US-Aufsicht wurde im ein Jahr verlängert.

Zwischenzeitlich hatte es Sorgen gegeben, dass Regierungen etwa von China oder Russland sich stärkeren Einfluss auf das Internet sichern könnten. Trotz der Forderungen einiger Länder bleibe es dabei, dass Staaten in ihrer Aufsichtsgruppe für ihre Vorschläge Einstimmigkeit bräuchten, sagte Rickert. Für die neue Struktur seien mehr als 30 verschiedene Belastungsszenarien durchgespielt worden, und sie habe diese sogenannten Stress-Tests bestanden, betonte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...