Finanzen

Protest in China: Kohlekumpel demonstrieren wegen ausstehender Löhne

Lesezeit: 1 min
14.03.2016 11:08
In China haben tausende Arbeiter einer Minengesellschaft wegen angeblich ausstehender Löhne protestiert. Bei den Demonstrationen seien mehrere Menschen verletzt worden. Die Branche leidet an hohen Überkapazitäten und muss Hunderttausende Stellen streichen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Norden Chinas sind tausende Bergarbeiter auf die Straße gegangen, um gegen das staatliche Kohleunternehmen Longmay zu protestieren, das ihnen mehrere Monate Lohn schuldet, wie AFP meldet. Videoaufnahmen zeigen die Demonstranten am Montag in den Straßen der Stadt Shuangyashan in der Provinz Heilongjiang. „Meine Familie hat nichts mehr zu essen“, ruft eine ältere Frau einem Mann zu, der offensichtlich ein Regierungsbeamter ist.

Dutzende Polizeiwagen säumen die Straßen, Demonstranten beschweren sich in den Videoaufnahmen über Gewalt seitens der Behörden. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Verkehr im Zentrum von Shuangyashan sei zum Erliegen gekommen.

Die Kohlekumpel seien auf die Straße gegangen, nachdem der Gouverneur der Provinz Heilongjiang, Lu Hao, bestritten habe, dass das Unternehmen Longmay den Arbeitern ihren Lohn schulde, sagte der Augenzeuge. Von offizieller Seite hieß es dann aber, die Bezahlung der Beschäftigten habe sich verzögert. Grund seien „über Jahre angehäufte Probleme“. Daher hätten „nicht wenige Arbeiter Schwierigkeiten“.

Diesen Angaben zufolge ist die desolate Finanzlage von Longmay Folge von Missmanagement. Die Firma beschäftige „dreimal so viele Arbeitskräfte wie im nationalen Durchschnitt für die Produktion von 10.000 Tonnen Kohle“. Ergebnis seien hohe Verluste. Die Firma bemühe sich um Reformen. Ende vergangenen Jahres waren 21 Bergleute von Longmay beim Brand in einer Mine getötet worden.

Chinas Kohleindustrie produziert viel zu viel. Ende Februar hatte die Regierung wegen der enormen Überkapazitäten die Streichung von insgesamt 1,8 Millionen Arbeitsplätzen in der Kohle- und Stahlindustrie angekündigt. Weil das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik sich abgeschwächt hat, sinkt der Kohleverbrauch. Nach offiziellen Angaben ging er 2014 um 2,9 Prozent zurück und 2015 um 3,7 Prozent.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen DAX schließt schwache Woche im Plus
04.10.2024

Der DAX konnte trotz einer insgesamt schwachen Börsenwoche am Ende zulegen. Der deutsche Leitindex stieg durch einen starken...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen - Zinsschritt wohl weniger wahrscheinlich
04.10.2024

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September überraschend erholt und zeigt sich nach einer Phase der Schwäche wieder deutlich stärker. Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Störung bei Flugsicherung - schon wieder: Flugausfälle und Verspätungen an deutschen Flughäfen
04.10.2024

Eine Störung bei der Deutschen Flugsicherung hat erneut zu massiven Verzögerungen und Flugausfällen geführt. Besonders betroffen war...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung nach Osteuropa: Zughersteller Alstom schließt Werk im sächsischen Görlitz
04.10.2024

Die Abwanderung der Industrie geht weiter: Der französische Zugbauer Alstom kündigt die Werk-Schließung an und verlässt Deutschland...

DWN
Politik
Politik EU-Mitgliedstaaten ermöglichen Auto-Zölle gegen China
04.10.2024

Die EU hat den Weg für Auto-Zölle gegen China geebnet, trotz Bedenken aus Deutschland. Es fand sich keine Mehrheit der EU-Staaten gegen...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Auswirkungen der höheren Ausländerquote
04.10.2024

Die Anzahl der ausländischen Bürgergeldempfänger ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen und erreichte zuletzt 2,7 Millionen....

DWN
Finanzen
Finanzen Versicherungspflichtgrenze: Wen trifft die Steigerung im Jahr 2025 und wer profitiert?
04.10.2024

Ab 2025 wird der Wechsel in die private Krankenversicherung deutlich schwieriger – die Versicherungspflichtgrenze steigt auf 73.800 Euro....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Autozölle gegen China: Scholz entscheidet gegen Strafmaßnahmen auf chinesische Elektroautos
04.10.2024

Nach Differenzen innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP bezüglich der Frage nach EU-Autozöllen auf Elektroautos aus...