Politik

Ein Toter bei Anti-Terror-Einsatz in Brüssel

Bei der Fahndung nach einem Verdächtigen ist in Brüssel ein Mann getötet worden. Er soll in Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen zu bringen sein. Die Razzia erfolgte in einem Viertel in Brüssel, das bisher eher als ruhig gegolten hat.
16.03.2016 01:57
Lesezeit: 1 min

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Bei einem Anti-Terror-Einsatz der Polizei ist in Brüssel ein Verdächtiger getötet worden. Vier Polizisten wurden verletzt, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit. Die Identität des Toten war zunächst unklar. Es handele sich nicht um den 26 Jahre alten Franzosen Salah Abdeslam, der im Zusammenhang mit der Pariser Anschlägen vom vergangenen November gesucht wird, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Eric Van Der Sypt, laut Nachrichtenagentur Belga mit. Ob weitere Verdächtige flüchtig sind, war vorerst nicht klar.

Laut Staatsanwaltschaft war der Verdächtige bewaffnet, er wurde demnach bei dem Polizeieinsatz in der Gemeinde Forest getötet. Der Anti-Terror-Einsatz im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen hatte bereits am Nachmittag begonnen. Es fielen Schüsse, dabei wurden die Polizisten leicht verletzt; zwei von ihnen konnten am Abend das Krankenhaus bereits wieder verlassen, wie Innenminister Jan Jambon laut Belga sagte.

Sicherheitskräfte riegelten das Areal in Forest weiträumig ab. Bürger konnten zunächst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. „Ich bin sehr überrascht. Das ist eigentlich ein familiäres und ruhiges Viertel“, sagte eine Anwohnerin. Sie müsse stundenlang an einer Absperrung warten, um zu ihrem Sohn zu gelangen. Forest ist ein sozial gemischtes Viertel. In einem großen Werk produziert der deutsche Hersteller Audi Autos.

An dem Anti-Terror-Einsatz waren nach Angaben des belgischen Innenministeriums auch französische Ermittler beteiligt. Unter den Verletzten ist demnach auch eine französische Polizistin.

Salah Abdeslam steht im Verdacht, an den Pariser Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Er ist deswegen einer der meistgesuchten Terroristen Europas. Abdeslam ist zugleich Bruder eines der Selbstmordattentäter, die sich in Paris mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt hatten. Wie andere berüchtigte Islamisten wuchs auch er in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek auf. Diese gilt als Islamistenhochburg.

Bei den Pariser Anschlägen vom 13. November hatten mehrere Attentäter im Konzertsaal „Bataclan“, an verschiedenen Bars und Restaurants sowie am Fußballstadion im Vorort Saint-Denis zugeschlagen. Insgesamt starben bei der Terrorserie 130 Menschen.

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